Prostatakrebs

Lesedauer: ca. 4 Minuten

Was ist die Prostata?

Die Prostata gehört zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen. Es handelt sich um eine Vorsteherdrüse, welche unterhalb der Blase sitzt und die Harnröhre ringförmig umschließt. In gesundem Zustand wiegt sie ca. 20 Gramm und hat die Größe einer Kastanie. Im Zusammenspiel mit Hoden und Samenbläschen sorgt sie für die Produktion der Samenflüssigkeit. Ab einem Alter von 35 Jahren nimmt die Größe der Prostata allmählich zu.

Was ist Prostatakrebs?

Beim Prostatakrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor in der Vorsteherdrüse des Mannes. Er geht zumeist von den äußeren Prostatadrüsen aus. Prostatakrebs wächst zwar eher langsam, neigt aber zur Bildung von Metastasen (=Tochtergeschwülste in anderen Körperteilen). Diese bilden sich vor allem in Lymphknoten und Knochen.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. ca. 60.000 Männer erkranken jährlich neu daran.

Im frühen Stadium zeigen sich noch keine Symptome, die auf eine mögliche bösartige Wucherung (Tumor) hindeuten. Das macht es einem selbst schwer, den Krebs frühzeitig zu bemerken. Daher werden für Männer ab 45 Jahren entsprechende Vorsorge-Untersuchungen zur Früherkennung empfohlen. Die Krankenkassen übernehmen jedoch nur die Kosten für die Tastuntersuchung. Weitere Untersuchungen, wie den PSA-Test (PSA steht für prostata-spezifisches Antigen), muss der Mann selbst bezahlen. Eine Ausnahme liegt meist dann vor, wenn bei der Tastuntersuchung Auffälligkeiten festgestellt wurden.

PSA-Test Früherkennung Prostatakrebs

Dann werden sowohl der PSA-Test, als auch die Kosten für die Entnahme von Gewebeproben und 
Ultraschalluntersuchungen von der Krankenkasse übernommen. Ob es sich beim PSA-Test aber um einen sinnvollen Test zur Prostatakrebs-Früherkennung eignet, ist umstritten, da ein hohes Risiko für Überdiagnosen besteht. Dadurch unterziehen sich betroffene Männer eventuell unnötigen, kräftezehrenden Krebsbehandlungen.

Die Entscheidung für oder gegen diesen Test sollte also stets gut abgewogen werden.

Wer ist von Prostatakrebs betroffen?

Grundsätzlich kann Prostatakrebs auch jüngere Männer treffen. Das Risiko dafür ist aber ziemlich gering. In der Regel erkranken vor allem Männer ab ca. 70 Jahren daran.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Der höchste Risikofaktor, an Prostatakrebs zu erkranken, ist das Alter. Liegt das Risiko, innerhalb von 10 Jahren an Prostatakrebs zu erkranken, bei einem 35 jährigen Mann nur bei 0,1%, so liegt es bei einem 70 jährigen Mann schon bei 5%.

Zusätzlich steigt das Risiko zu erkranken um das Doppelte, wenn in der Familie schon Fälle von Prostatakrebs vorkamen oder männliche Angehörige, wie Vater, Bruder, Onkel) bereits erkrankt sind. Genetische Veranlagung spielt also eine wichtige Rolle.

Ein dritter wichtiger Faktor ist das männliche Geschlechtshormon Testosteron, das vor allem in den Hoden produziert wird. Ohne Testosteron, so haben Forschende inzwischen herausgefunden, können keine Prostatakrebszellen entstehen.

Neben den genannten Faktoren können eine ungesunde, bewegungsarme Lebensweise, Rauchen, Stress und gegebenenfalls auch Übergewicht die Entstehung von Prostatakrebs im Besonderen und Krebs im Allgemeinen begünstigen.

Genetische Veranlagung begünstigt Prostatakrebs

Welche Symptome bei Prostatakrebs?

Im Frühstadium des Krebses zeigen sich in der Regel noch gar keine Symptome. Erst wenn der Tumor so groß geworden ist, dass er auf die Harnröhre drückt, oder der Krebs bereits gestreut hat, kann er sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:

  • Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts
  • Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens
  • Unfähigkeit zu Urinieren (Harnverhaltung)
  • Schwacher oder unterbrochener Harnfluss
  • Schmerzhafte Ejakulation
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit

Im weiteren Verlauf der Erkrankung können noch hinzukommen:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Leistungsknick
  • Schmerzen im Bereich des Rückens, Beckens oder in der Leistengegend
  • Erektionsprobleme

Prostatakrebs Ursachen

Die genauen Ursachen, durch die Prostatakrebs entsteht, haben Forschende bisher noch nicht entdeckt. Belegt ist aber, dass Faktoren wie Alter und genetische Veranlagung das Risiko für eine Prostatakrebserkrankung erhöhen.

Wie kann man Prostatakrebs vorbeugen?

Empfehlungen zur Vorbeugung von Prostatakrebs zu geben ist schwierig, da man keinen Einfluss auf die Hauptrisikofaktoren, das Alter und die genetische Veranlagung hat.

Ein gesunder, aktiver Lebenswandel mit ausreichend Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, der Verzicht auf Zigaretten und Co. sowie die Minimierung des Kaffee- und Alkoholkonsums können aber sicherlich dazu beitragen, dass sich das Risiko an Krebs zu erkranken ein bisschen verringert.

Zudem sollte man sich immer wieder auch ausreichend Ruhephasen gönnen, denn Stress und Kummer werden in der Fachliteratur ebenfalls immer wieder als mögliche Risikofaktoren für Krebserkrankungen genannt.

Prostatakrebs Früherkennung beim Arzt

Wendet man sich im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms (1x jährlich kostenlos) an einen Arzt dann wird dieser zunächst eine gründliche Anamnese durchführen. Fragen zur eigenen Krankengeschichte kommen dabei ebenso vor wie Fragen, ob es in der Familie bereits zu Fällen von Prostatakrebs gekommen ist.

Im Anschluss erfolgt eine Tastuntersuchung an den Geschlechtsorganen und  Lymphknoten in der Leiste. Die Prostata wird vom Enddarm aus abgetastet. Man spricht hierbei auch von der DRU, der digital-rektalen Untersuchung. Bei dieser Art der Untersuchung kann jedoch nicht jeder Tumor entdeckt werden. Vor allem sehr kleine oder ungünstig platzierte Wucherungen können schon einmal übersehen werden. Zusätzlich kann man auf eigene Kosten eine Blutuntersuchung vornehmen und den PSA-Wert (Prostata-spezifische Antigen) bestimmen lassen. Der Nutzen dieser Untersuchung ist jedoch umstritten.

Arztbesuch bei Prostatakrebs

Mehr Sicherheit bietet da schon eine Biopsie. Diese wird vorgenommen, wenn etwas Auffälliges ertastet wurde.

Fällt die Biopsie (Gewebeprobe der Wucherung) positiv aus und es handelt sich tatsächlich um Prostatakrebs, folgen weitere Untersuchungen, zum Beispiel eine Computertomografie.

Therapie bei Prostatakrebs

Hat sich der Verdacht auf Prostatakrebs bestätigt, wird mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprochen. Gerade wenn der Krebs in einem sehr frühen Stadium festgestellt wurde, kann es sein, dass er zunächst einmal nur langfristig beobachtet wird und erstmal gar keine Behandlung erfolgt. Das langfristige Ziel ist es, eine palliative Behandlung einzuleiten, wenn der Krebs fortschreitet. Bei der zweiten Methode, der aktiven Überwachung, wird zwar zunächst auch nur engmaschig beobachtet, das langfristige Ziel ist hierbei aber eine kurative, also eine heilende Behandlung.

Ist der Tumor sowie vorangeschritten und bereitet Probleme, ist eine Operation, die “Radikale Prostatektomie” häufig Mittel der Wahl. Dabei handelt es sich um eine schwere, psychisch belastende OP, bei der die komplette Prostata, ein Teil des angrenzenden Gewebes und gegebenenfalls auch naheliegende Lymphknoten entfernt werden.

Häufig kommt es nach der OP zu einer (vorübergehenden) Harninkontinenz, weil ggf. auch die Harnröhre in Teilen entfernt werden musste und der Blasenschließmuskel geschwächt ist. Durch gezieltes, intensives Beckenbodentraining kann die Kontinenz aber häufig wiedererlangt werden.

Kommt eine OP nicht in frage, können auch noch eine Strahlentherapie, Bestrahlung (auch Brachytherapie), eine Hormontherapie eine Chemotherapie und weitere Behandlungsverfahren in Betracht gezogen werden.

Ist Prostatakrebs heilbar?

Wird das Karzinom, also der Tumor früh genug erkannt, dann sind die Heilungschancen sehr gut. Anders sieht es aus, wenn der Krebs bereits gestreut hat und z.B. Knochenmetastasen (Kindergeschwüre in den Knochen) vorhanden sind. In diesem Stadium gilt der Krebs als unheilbar. Das primäre Ziel ist, mittels Therapien die Schmerzen des Patienten soweit zu lindern, dass seine Lebensqualität so gut wie möglich erhalten bleibt. Zudem soll natürlich das Fortschreiten der Krankheit verhindert oder zumindest verlangsamt werden.

Gut zu wissen: Selbst im fortgeschrittenen Stadium ist Prostatakrebs nicht automatisch ein Todesurteil. Da man in der Regel erst in einem recht hohen Alter (70 +) erkrankt und der Tumor sehr langsam wächst, kann man bei entsprechender Behandlung noch etliche Jahre damit leben.

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Sabrina Sommer

Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.


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