Schrumpfblase

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Was ist eine Schrumpfblase?

Die Schrumpfblase ist eine verkleinerte Harnblase mit nicht dehnbarer, starrer Blasenwand. Der Umfang der Harnblase kann dabei bis auf weniger als 15% des ursprünglichen Umfangs reduziert werden. Zumeist ist eine Schrumpfblase mit Harnableitungsstörungen verbunden.

Wie entsteht eine Schrumpfblase?

Die häufigste Ursache für eine Schrumpfblase sind eine oder mehrere verschleppte Blasenentzündungen oder eine chronische Blasenentzündung. Ähnlich verhält es sich bei einer unbehandelten Reizblase und Miktionsstörungen.

Des Weiteren kann eine neurogene Blase, hervorgerufen durch Nervenstörungen, eine Schrumpfblase verursachen. Bei einer neurogenen Blase werden falsche Reize an die Nerven der Blasenmuskulatur weitergeleitet. Die Blase zieht sich vermehrt zusammen.

Fördernd für die Entstehung einer Schrumpfblase kann sich ebenfalls die Nutzung eines Blasenkatheters über einen langen Zeitraum auswirken. Kann man all diese Ursachen ausschließen, sind eventuell schwerwiegende Erkrankungen, wie Tumore an der Harnblase, der Prostata oder auch der Gebärmutter.

Bakterien können Auslöser für eine Schrumpfblase sein

Wer ist von einer Schrumpfblase betroffen?

Von einer Schrumpfblase können Frauen und Männer jeden Alters gleichermaßen betroffen sein. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter, bzw. ab ca. 50 Jahren.

Was sind die Symptome?

Die Symptome einer Schrumpfblase können vielfältig sein. Am häufigsten zeigt sie sich aber durch häufigen Harndrang und nur geringe Urinmengen im Abgang (Pollakisurie). Häufig, aber nicht immer verspürt man auch mehr oder weniger starke Schmerzen beim Wasserlassen.

Kann man einer Schrumpfblase vorbeugen?

Es ist nicht vollständig auszuschließen, dass sich unter oben genannten Umständen eine Schrumpfblase entwickelt. Zur Minimierung des Risikos kann man aber schon einiges unternehmen. Die wichtigste Maßnahme ist sicherlich viel trinken! Mindestens 2 bis 3 Liter Flüssigkeit sollte man über den Tag zu sich nehmen. Bevorzugt sollte es sich dabei um Wasser, Tees (außer Schwarztee) oder auch Saftschorlen handeln. Kaffee, Alkohol, Soft- und Energy Drinks hingegen sollten höchstens in Maßen konsumiert werden.

Hat man Symptome, die auf eine Schrumpfblase hindeuten können, sollten diese nicht ignoriert werden. Lassen Sie die Symptome auf jeden Fall bei einem Arzt oder einer Ärztin Ihres Vertrauens abklären.

Leiden Sie häufig unter einer Reizblase, Blasenentzündung und Ähnlichem, lassen Sie diese nicht unbehandelt und kurieren sie richtig aus. Vor allem, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören (Männer, Schwangere, Menschen mit Diabetes mellitus oder Immunschwächeerkrankungen etc.) gehören auf jeden Fall Ihren Arzt / Ihre Ärztin und lassen Sie die Krankheit behandeln.

Viel trinken - Vorbeugung Schrumpfblase

Muss man mit einer Schrumpfblase zum Arzt?

Ja, man sollte die Symptome ernst nehmen und einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen, denn hinter der Schrumpfblase kann sich auch eine Krebserkrankung verbergen. In der Arztpraxis werden verschiedene Untersuchungen, wie eine Urinuntersuchung, vorgenommen. Zudem erfolgt häufig eine Ultraschalluntersuchung. Liefern diese beiden Untersuchungen kein ausreichend aussagekräftiges Ergebnis, kann zusätzlich noch ein MRT oder ein CT notwendig werden.

Ist eine Schrumpfblase heilbar?

Nicht immer ist eine Schrumpfblase heilbar, vor allem nicht bei einer neurogenen Blase. Hier können spezielle Medikamente aber gegebenenfalls zumindest eine Linderung bringen. In schweren Fällen, bei denen es zum Beispiel zu einem Rückfluss des Harns in das Nierenbecken kommt, hilft meist sogar nur noch eine OP. Dabei wird entweder die Harnblase vergrößert, oder eine Blasenplastik (künstliche Blase) wird eingesetzt. Entstand die Schrumpfblase hingegen aufgrund einer bakteriellen Blasenentzündung, stehen die Heilungschancen nicht schlecht, vor allem nicht dann, wenn die Behandlung mit Antibiotika erfolgt.

Mit Schrumpfblase zum Arzt?

Je nach Ursache kann auch ein Blasentraining helfen, die Blase wieder an größere Mengen Urin zu gewöhnen und so die Beschwerden zu lindern. Dies erfolgt häufig nach der eigentlichen Erkrankung.

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Sabrina Sommer

Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.


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