Prostatavergrößerung (gutartig)
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Was ist die Prostata?
Bei der Prostata handelt es sich um eine ca. kastaniengroße, in gesundem Zustand ungefähr 20 Gramm leichte Vorsteherdrüse, die sich direkt unterhalb der Blase befindet. Dort umschließt sie die Harnröhre ringförmig. Sie gehört zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen. Im Zusammenspiel mit Hoden und Samenbläschen sorgt sie für die Produktion der Samenflüssigkeit. Ab einem Alter von ca. 35 Jahren beginnt die Prostata langsam größer zu werden.
Was ist eine Prostatavergrößerung?
Bei der Prostatavergrößerung handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata) beim Mann. In Fachkreisen wird die Prostatavergrößerung auch „Benignes Prostatasyndrom“ (BPS) oder „Benigner Prostatahyperplasie“ (BPH) genannt. "Benigner" bedeutet “gutartig”.
Wer ist von einer Prostatavergrößerung betroffen / Häufigkeit?
Jüngere Männer sind weit weniger häufig von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen als Ältere. Ab einem Alter von ca. 35 Jahren wächst die Prostata langsam an und die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Beschwerden kommt, nimmt zu. Beschwerden treten insbesondere dann auf, wenn die Drüsenanteile rund um die Harnröhre wachsen und diese dadurch zusammengedrückt wird.
Ab welcher Größe der vergrößerten Prostata es aber zu Problemen kommt, lässt sich nicht pauschal sagen. Das empfindet jeder Mann anders.
Was sind die Symptome einer Prostatavergrößerung?
Die Symptome einer Prostatavergrößerung sind vielfältig. Die häufigsten Anzeichen, dass die Prostata vergrößert sein könnte, sind jedoch:
- häufiger starker Harndrang, vor allem in der Nacht
- schwächerer Harnstrahl
- Verzögerung bis “was läuft”
- ständiges Gefühl, dass die Blase nicht richtig leer ist
- Nachtröpfeln nach dem Wasserlassen
- plötzlicher starker Harndrang Inkontinenz
Was sind die Ursachen für eine Prostatavergrößerung?
Eine Vergrößerung der Prostata mit zunehmendem Alter ist ein natürlicher Prozess. Allerdings können verschiedene Faktoren, wie der Lebensstil (ungesunde Ernährung, Übergewicht), Geschlechtshormone, wie Testosteron oder auch genetisch bedingte Faktoren eine Rolle spielen. Warum die Prostata bei manchen Männern aber so stark anwächst, dass es zu Beschwerden kommt, konnte wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen werden.
Wie kann man einer Prostatavergrößerung vorbeugen?
Da das Wachstum der Prostata zum natürlichen Alterungsprozess des Mannes dazugehört, lässt sich einer Prostatavergrößerung nicht direkt vorbeugen. Allerdings sind Faktoren wie eine gesunde, ausgewogene Ernährung, Sport, Beckenbodentraining, Blasentraining, ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser und Tees) und Normalgewicht auch der Prostatagesundheit zuträglich.
Zusätzlich gibt es pflanzliche Präperate, wie Granu Fink Prosta oder Granu Fink Prosta Forte + Sabal mit dem Arzneikürbis, die Linderung bei Prostatabeschwerden, wie häufigem Harndrang oder Brennen beim Wasserlassen, versprechen.
Zum Arzt mit einer Prostatavergrößerung?
Da die Symptome, vor allem Beschwerden beim Wasserlassen, auch auf andere Krankheitsbilder wie Harnwegsinfektionen, Nierenbeckenentzündungen etc. hindeuten können, sollte man bei Anzeichen einer Prostatavergrößerung auf jeden Fall einen Arzt des Vertrauens aufsuchen und abklären lassen, was dahintersteckt.
Bei der ärztlichen Untersuchung wird anhand eines standardisierten Fragebogens zunächst eine gründliche Anamnese vorgenommen. Zusätzlich finden körperliche Untersuchungen (z. B. Abtasten, Ultraschall) statt. Auch eine Urinuntersuchung ist Standard.
Im Anschluss erfolgt dann die Diagnose und der Arzt bespricht mit dem Patienten die beste Therapie.
Was tun bei einer Prostatavergrößerung / Therapie?
Bei nur leichten Beschwerden ist es nicht zwingend notwendig, mit einer Therapie zu beginnen. Allerdings muss die Prostata bei dieser Vorgehensweise regelmäßig kontrolliert werden, damit eine mögliche Verschlechterung des Zustandes frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.
Ist aber eine sofortige Therapie notwendig, erfolgt diese häufig durch die Gabe von natürlichen Präparaten oder Phytopharmaka. Ist jedoch eine medikamentöse Therapie nicht möglich, zum Beispiel weil der Betroffene unter einer Niereninsuffizienz, häufigen Harnwegsinfektionen oder Blasensteinen leidet, muss eine Prostataoperation in Betracht gezogen werden. Diese wiederum ist mit gewissen Risiken verbunden. Sie kann zum Beispiel unter anderem zu einer (vorübergehenden) Dranginkontinenz führen.
Ist eine Prostatavergrößerung gefährlich?
Zunächst einmal ist eine Vergrößerung der Prostata nicht automatisch gefährlich. Man sollte sie aber auch nicht gänzlich unbehandelt lassen, sondern das Ganze in regelmäßigen Abständen vom Arzt beobachten lassen. Wird die Prostata nämlich zu groß und klemmt plötzlich die Harnröhre ab, so dass kein Urin mehr abgehen kann, kommt es zum Rückstau, der im schlimmsten Fall sogar eine Schädigung der Nieren zur Folge haben kann. Zudem ist ein solcher Harnstau normalerweise sehr schmerzhaft.
Kann man gar nicht mehr oder kaum noch urinieren, spricht man von einem Harnverhalt. Kommt es dazu, sollte man unverzüglich den Notarzt kontaktieren oder sich ins Krankenhaus begeben. Dort wird zunächst ein Katheter gelegt, um die Blase zu entlasten. Ein paar Tage danach folgt in der Regel ein operativer Eingriff, bei dem die Prostata verkleinert wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem solchen Harnverhalt kommt, ist aber recht gering.
Gut zu wissen: Eine Prostatavergrößerung ist nicht gleichbedeutend mit Prostatakrebs!
Mit der Prostatavergrößerung leben
Da es sich bei der Prostatavergrößerung in der Regel um einen schleichenden Prozess handelt, gelingt es vielen Männern, sich mit den damit einhergehenden Veränderungen einzustellen. Anderen breiten die Symptome wie häufiger (nächtlicher) Harndrang, eine (leichte) Inkontinenz, oder auch vermehrte Schmerzen beim Wasserlassen oder auch Erektionsstörungen psychische Probleme.
Traut man sich aber mit seinem Beschwerden zum Arzt zu gehen und ändert gegebenenfalls auch nur ein bisschen an seinem Lebenswandel, zum Beispiel indem man sich gut ernährt, ausreichend bewegt, viel trinkt (Wasser, Tees, aber wenig Alkohol und Kaffee) und gegebenenfalls dem Rauchen abschwört, kann man sich schon etwas Linderung und somit auch wieder ein bisschen mehr Lebensqualität verschaffen.
Medizinischer Disclaimer
Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!
Über Sabrina Sommer
Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.