Pollakisurie
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Was ist eine Pollakisurie?
Bei der Pollakisurie handelt es sich um eine Miktionsstörung, die sich durch die deutliche Zunahme an Blasenentleerungen innerhalb von 24 Stunden bei nur geringem Urinverlust zeigt. Eine erhöhte Harnmenge ist jedoch nicht messbar.
Die Pollakisurie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom einer Harnwegserkrankung, wie einer Blasenentzündung (Zystitis), Prostataentzündung (Prostatitis), Nierenbeckenentzündung oder einer vergrößerten Prostata (gutartig) etc..
Zudem kann sie vermehrt bei Problemen des vegetativen Nervensystems, während einer Schwangerschaft, oder bei fortgeschrittenem Prostatakrebs auftreten. Manche Mediziner sehen auch einen Zusammenhang zwischen Pollakisurie und Stress.
Da die Pollakisurie häufig mit einer Nykturie (nächtlichem Harndrang) auftritt, kann sie vor allem langfristig sehr belastend für Betroffene sein. Aufgrund der Durchschlafstörungen sind Betroffene häufig müde und am Tag unausgeschlafen.
Wie zeigt sich die Pollakisurie?
Die Symptome einer Pollakisurie sind vielseitig und nicht immer leicht von denen der Ursprungserkrankung zu unterscheiden.
- Schmerzen im Bauch, Unterleib oder den Flanken
- häufiges auf die Toilette laufen und es kommt nichts oder wenig
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, ggf. auch Fieber
- brennendes Gefühl in der Harnröhre
- manchmal auch Blut im Urin oder ein schwächerer Harnstrahl
- (leichte) Inkontinenz kann ebenfalls ein Anzeichen sein
Mit Pollakisurie zum Arzt?
Besteht der Verdacht, an einer Pollakisurie zu leiden, sollte man auf jeden Fall den Arzt oder die Ärztin des Vertrauens aufsuchen. Der Grund dafür ist, dass durchaus auch etwas Ernstes, wie Krebs oder eine schwerwiegende Entzündung hinter der Grunderkrankung stecken kann. Beim Arzt erfolgt dann zunächst einmal eine gründliche Anamnese. Zudem wird Blut abgenommen und man wird gebeten eine Urinprobe abzugeben. Lässt sich die Ursache für die Pollakisurie dadurch nicht zweifelsfrei bestimmen, müssen weiterführende Untersuchungen, wie eine Blasenspiegelung und ein Ultraschall vorgenommen werden.
Nach Festlegung der Ursache wird eine Therapie besprochen. Welcher Art die Therapie ist, hängt ein bisschen von der Ursache ab. Bei Entzündungen (Blase, Prostata) werden vor allem deren Symptome behandelt, ist eher Stress der Auslöser, kann eine psychosomatische Therapie in Kombination mit Entspannungstechniken ein Mittel der Wahl sein.
Wie kann man einer Pollakisurie vorbeugen?
Im Falle einer Pollakisurie gilt “Vorbeugen ist besser als heilen”, denn werden die Ursachen nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu schlimmeren Erkrankungen oder Symptomen kommen. Das bedeutet, jegliche Anzeichen auf Auslöser für eine Pollakisurie sollten ernstgenommen werden. Zudem ist es sinnvoll, die Ursachen ärztlich abklären zu lassen.
Auch Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig. Männer ab ca. 40 Jahren sollten daher regelmäßig, einmal im Jahr zur Prostatakrebs-Vorsorge gehen.
Auch Frauen, die aufgrund ihrer Anatomie eh anfälliger für Harnwegsinfekte sind, sollten Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen und zum Beispiel eine Blasenentzündung vernünftig auskurieren.
Ein gesunder Lebenswandel mit ausgewogener Ernährung, genug Flüssigkeitszufuhr und ausreichend Zeit für sich selbst können ebenfalls dafür sorgen, dass die Ursachen der Pollakisurie nicht Überhand nehmen und schnell wieder abklingen.
Medizinischer Disclaimer
Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!
Über Sabrina Sommer
Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.