Spinalkanalstenose

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Was ist eine Spinalkanalstenose?

Bei der Spinalkanalstenose handelt es sich um eine sanduhrförmige Einengung des Wirbelkanals und tritt am häufigsten (ca. 80%) im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Man spricht von einer eine lumbale Spinalkanalstenose. Weitere Formen sind die zervikale und thorakale Spinalkanalstenose. Diese sind aber sehr selten.

Welche Ursachen hat eine Spinalkanalstenose?

Eine Spinalkanalstenose kann viele Ursachen haben. Die häufigste ist aber sicherlich ein Verschleiß der Wirbelsäule, der sich über mehrere Jahre entwickelt. Zudem kann eine Vorwölbung der Bandscheibe eine Spinalkanalstenose auslösen, da sie mit zunehmendem Alter weniger Wasser binden kann (Bandscheibenvorfall). Auch eine Instabilität der Verbindungen zwischen Bandscheiben und Wirbeln, eine Verdickung des gelben Bandes, das zwischen den Wirbelbögen verläuft und Verkalkung, also die Verdickung der Knochen im Laufe der Jahre, sowie Arthrose können mögliche Ursachen sein. Zudem ist es möglich, dass die Verengung angeboren ist.

Spinalkanalstenose

Welche Symptome zeigen sich bei einer Spinalkanalstenose?

Das häufigste und wichtigste Symptom bei einer Spinalkanalstenose ist Kreuzschmerzen beim Gehen. Hinzu kommen oftmals Atembeschwerden, Kraftlosigkeit, ein Schweregefühl an den Beinen, Taubheitsgefühle in Armen und Beinen und Schmerzen, die in Arme und Beine ausstrahlen. Aufgrund der starken Schmerzen ist die Gehstrecke meist verkürzt. Es kommt zu häufigen Pausen beim Laufen, ähnlich wie bei der Schaufensterkrankheit. Auch Inkontinenz kann ein Symptom sein. Eine schnelle, kurzfristige Schmerzlinderung tritt meist dadurch auf, dass man sich nach vorne beugt, so wie zum Beispiel beim Radfahren. 

Wer ist von einer Spinalkanalstenose betroffen?

Insgesamt sind ca. 5% der Menschen betroffen. Dabei trifft es vor allem ältere Menschen zwischen 60 und 70 Jahren. Anders als bei anderen Krankheiten ist das Verhältnis der Betroffenen bei Männern und Frauen recht ausgeglichen.

Radfahren tut gut bei Spinalkanalstenose

Muss man mit einer Spinalkanalstenose zum Arzt?

Ja, mit einer Spinalkanalstenose sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, da sie unbehandelt gefährlich werden kann. Beim Arzt erfolgt zunächst einmal eine sehr ausführliche Anamnese. Dabei wird zum Beispiel danach gefragt, wie lange man bereits unter Schmerzen leidet, wie die Intensität ist oder auch ob es hilft, wenn man sich nach vorn beugt. Wichtig zu wissen ist auch, ob die Schmerzen ausstrahlen, in die Arme und / oder Beine und ob es zu Missempfindungen, wie Kribbeln kommt.

Eine weitere Frage wird sein, wie oft man beim Gehen anhalten muss. Kann man weniger als 200 m am Stück laufen ohne stehen zu bleiben?

Hinzu kommen körperliche Untersuchungen, bei denen man bis auf die Unterhose entkleidet sein muss. Dazu zählen unter anderem Beweglichkeitstests für Hüfte /  Wirbelsäule und das Abklopfen der Wirbelsäule. Bildgebende Untersuchungen, die ebenfalls vorgenommen werden müssen, sind MRT und ein Röntgen.

Wichtig sind diese ganzen Untersuchungen, damit der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls eine Differentialdiagnose stellen kann.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer Spinalkanalstenose?

Natürlich ist jede Therapie individuell verschieden, aber in der Regel erfolgt die Therapie der Spinalkanalstenose konventionell, also ohne Therapie. Dabei kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz, die in Kombination den bestmöglichen Erfolg bieten. Besonders beliebt ist zum Beispiel eine Elektrotherapie, die medikamentöse Schmerztherapie, kombiniert mit Physiotherapie. Wichtig ist auch, dass nicht nur die Symptome behandelt werden, sondern auch die Ursache.

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Ursula Hofstetter

Ursula Hofstetter ist seit 2016 Mitarbeiterin der ARDMED. Ihre Fachexpertisen liegen im Bereich Altenpflegeprodukte und der stationären Langzeitpflege. 2017 hat sie sich zur zertifizierten Inkontinenz-Fachberaterin weiterbilden lassen.



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