Inkontinenz bei Frauen

Die Inkontinenz ist bei Frauen kein selten auftretendes Bild. Eine schwache Blase kann durch die unterschiedlichsten Problematiken entstehen und dabei sehr leicht oder sehr stark ausgeprägt sein. Entgegen der Annahme, die Blasenschwäche würde nur Damen im hohen Alter treffen, gibt es tatsächlich viele Fälle von Inkontinenz im jüngeren Alter. Doch keine Sorge – im jüngeren Alter sind die meisten Fälle behandelbar und können oft vollständig zurückgebildet werden.

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Unabhängig davon, ob Sie unter einer zeitweiligen oder dauerhaften, schwachen oder starken Blasenschwäche leiden: Scham ist nicht notwendig. Sprechen Sie offen mit Ihren Ärzten, lassen Sie sich hier von uns beraten und tauschen Sie sich bei Bedarf mit anderen Frauen aus. Die Inkontinenz muss Sie als Mensch in keiner Weise einschränken! Mit wenigen Hilfsmitteln und etwas Geduld lässt sich die Lebensqualität nämlich schnell zurückgewinnen. 

In unserem Beitrag möchten wir mit Ihnen über die Inkontinenz bei Frauen sprechen. Dabei behandeln wir nicht nur die Definition, sondern möchten Ihnen auch die verschiedenen Arten der Blasenschwäche erklären. Des Weiteren finden Sie typische Symptome erklärt, erhalten Tipps zur Vorbeugung sowie Behandlung und können sich passende Begleiterinnen (wie Inkontinenzslips für Frauen oder Inkontinenzhosen für Frauen) ansehen.

Für einen besseren Überblick finden Sie hier ein Inhaltsverzeichnis:

  1. Definition der Inkontinenz sowie verschiedene Typen
  2. Symptome einer Blasenschwäche
  3. Mögliche Ursachen für die Inkontinenz bei Frauen
  4. Blasenschwäche bei Frauen vorbeugen und behandeln
  5. Richtige Behandlung einer zeitweiligen oder dauerhaften Inkontinenz

Inkontinenz bei Frauen - Definition

Prinzipiell versteht man unter einer Inkontinenz sowohl bei Frauen als auch bei Männern dasselbe Bild: ein regelmäßiger, nicht kontrollierbarer Urinverlust in unterschiedlicher Menge. Grundlegend sollten Sie bei einem Verdacht auf Blasenschwäche zunächst Ihren Hausarzt oder Ihren Frauenarzt aufsuchen. Dort können wichtige Tests durchgeführt werden und anhand der Anamnese (also einer Befragung) kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen meist bereits weiterhelfen.

Inkontinenz Frauen - Beratungsgespräch bei der Gynäkologin

Man unterscheidet in Formen und Stärken der Inkontinenz. Während beispielsweise die Belastungsinkontinenz bei Frauen über 65 häufiger auftritt, gibt es auch Formen wie die Inkontinenz aufgrund einer abgesenkten Blase, die eher jüngere Patientinnen plagen. Im Übrigen sind auch Formen bekannt, die häufiger bei Herren auftreten – zu diesen möchten wir Sie hier aber nicht weiter beraten. Sie finden in den nächsten Abschnitten die 5 häufigsten Inkontinenzen bei Frauen und können sich über diese informieren.

Diese Formen der Blasenschwäche bei Damen möchten wir genauer erklären:

  • Belastungsinkontinenz

  • Dranginkontinenz

  • Überlaufinkontinenz

  • Reflexartige Blasenschwäche

  • Auftreten aufgrund einer abgesenkten Blase

Belastungsinkontinenz

Oft handelt es sich bei einer Inkontinenz bei Frauen um eine sogenannte “Belastungsinkontinenz”. Der Name verrät bereits, dass der Urinverlust bei einer Belastung auftritt – beispielsweise beim Husten oder Lachen. Gelegentlich auch beim Anheben schwerer Objekte oder während sportlicher Aktivität. Diese Form tritt sowohl bei jüngeren als auch älteren Patientinnen auf und hat dabei unterschiedliche Ursachen. 

Bei jungen Frauen handelt es sich oft um eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur nach dem Entbinden, wohingegen ältere Damen meist an schwindender Muskelkraft durch höheres Alter leiden. Mehr zu den Ursachen finden Sie etwas weiter unten im Artikel.

Dranginkontinenz

Die Dranginkontinenz ist von einer schwach bis stark überaktiven Blase geprägt. Sie ist oft nicht kontrollierbar und erzeugt einen plötzlichen, starken Harndrang, dem nicht widerstanden werden kann. Bei dieser Form handelt es sich oft um eine zeitweilige Inkontinenz für Frauen, da sie meistens durch eine Reizung der Blase (etwa durch eine Blasenentzündung) zustande kommt. 

Übrigens kann diese Form auch auftreten, wenn Sie übermäßig viel Koffein oder Alkohol konsumiert haben. In seltenen Fällen stecken neurologische Gegebenheiten hinter dem Auftreten. Manche Frauen erleben die Dranginkontinenz zudem vorrangig bei Nacht.

Überlaufinkontinenz

Eine Überlaufinkontinenz ist größtenteils eher ein Symptom als ein eigenständiges Bild. Sie tritt als Inkontinenz bei Frauen dann auf, wenn die Blase nicht richtig entleert wird oder entleert werden kann. Das ist bei Nierensteinen, Nervenschäden oder einer Blasensenkung häufig der Fall. 

Diese Form der Blasenschwäche nehmen Sie wahr, wenn Sie ständig das Gefühl haben, Ihre Blase nicht gänzlich entleeren zu können. Zudem wird der Flüssigkeitsverlust oft erst verspätet bemerkt, weil kein spürbarer Harndrang entsteht.

Reflexartige Blasenschwäche

Eine reflexartige Blasenschwäche bei Frauen ist meist auf einen Schlaganfall oder eine Rückenmarksverletzung zurückzuführen. Die Kommunikation und Signalübertragung zwischen Gehirn und Blase sind gestört, weshalb versehentlich Urin abgelassen wird. Der Harndrang entsteht dabei größtenteils gar nicht. 

Hier möchten wir Sie darauf hinweisen, dass sowohl ein Schlaganfall als auch eine Rückenmarksverletzung andere, deutlichere Symptome besitzen und es sich nur selten um diese Auslöser handelt.

Inkontinenz aufgrund einer Blasensenkung

Die Inkontinenz bei Frauen kann auch durch eine Blasensenkung ausgelöst oder zumindest begünstigt werden. In der Fachsprache wird die Blasensenkung “Zystozele” genannt – es handelt sich dabei um eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur. Durch diese sinkt die Blase ab und löst ein Druckgefühl in Ihrem Unterleib oder dem Becken aus. 

Der Urinverlust tritt hier in den meisten Fällen beim Husten oder Niesen auf und Sie können ein Gefühl der unvollständigen Entleerung Ihrer Blase wahrnehmen. Sowohl bei jungen Patientinnen nach der Entbindung als auch bei älteren Damen kann diese Form auftreten.

Symptome einer Inkontinenz bei Frauen

Sie haben nun bereits einige Symptome der Inkontinenz bei Frauen kennengelernt und können diese auch den einzelnen Formen zuordnen. Dennoch möchten wir noch etwas genauer auf die Symptome eingehen, um Ihnen den bestmöglichen Überblick zu verschaffen. Bitte bedenken Sie weiterhin, dass hinter den meisten Blasenschwächen ganz natürliche und wenig gefährliche Ursachen stecken – auch, wenn die Symptome möglicherweise zu schwereren Erkrankungen passen könnten.

Inkontinenz Frauen - Frau läuft schnell zur Toilette wg. plötzlichemr Harndrang

Häufiges Wasserlassen

Speziell bei leichteren Schwächen werden Sie einen vermehrten Harndrang wahrnehmen. Dieser kann gänzlich schmerzfrei oder mit einem Brennen behaftet sein. Verspüren Sie Schmerzen aufgrund des Drangs, handelt es sich oft um eine Harnwegsinfektion. Diese reizt die Schleimhäute sowie Harnwege und verursacht mitunter schwer zu ignorierende Schmerzen. Ohne Schmerzen handelt es sich öfter um ein Problem mit dem Bindegewebe oder der Muskulatur im Becken.

Unkontrollierbarer Flüssigkeitsverlust

Natürlich tritt bei jeder Inkontinenz bei Frauen ein Flüssigkeits- beziehungsweise Urinverlust auf. Das ist bei diesem Bild ganz natürlich und geschieht in unterschiedlichem Ausmaß. Von tröpfchenweise bis schwallartig variiert die Stärke und natürlich auch die Menge des Verlusts.

Inkontinenz bei Belastung

Beim Husten, Heben, Lachen oder Niesen spüren Sie den Verlust weniger Tröpfchen? Dann haben Sie ein “Vorzeigesymptom” für eine belastungsbedingte Inkontinenz bei Frauen bemerkt. Durch den Druck und die Belastung auf Ihre Blase wird diese überlastet und kann den Urin nicht mehr richtig zurückhalten.

Flüssigkeitsverlust durch falsche Blasenentleerung

Auch eine falsche Blasenentleerung und der damit einhergehende Flüssigkeitsverlust ist kein seltenes Symptom. Das Symptom tritt meist dann auf, wenn eine komplette Entleerung aufgrund einer Blasensenkung oder anderen Blockaden nicht mehr möglich ist.

Tipp: Auch Blaseninfektionen entstehen durch Resturin in der Blase schneller! Wenn Sie nicht unter einer Blasensenkung oder anderen Blockaden leiden, richten Sie den Oberkörper nach dem gewöhnlichen Wasserlassen bewusst auf und bewegen das Becken. So kann auch der Resturin besser abfließen.

Starker Harndrang bei Nacht

Die “Nykturie” (also ein nächtlicher Harndrang) kann auch ein klares Symptom einer Inkontinenz bei Frauen sein. Wenn Sie oft nachts aufstehen müssen, um Ihre Blase zu entleeren oder sogar bereits tröpfchenweise Urin verlieren, handelt es sich oft um eine Blasenschwäche.

Schmerzen oder Unwohlsein

Auch Schmerzen oder ein allgemeines Unwohlsein können bei Blasenschwächen auftreten. Speziell beim Harnwegsinfekt oder bei einer absinkenden Blase treten Druckgefühle, Brennen und Ähnliches auf. Bitte wenden Sie sich auch bei Harnwegsinfektionen und einer Blasensenkung immer an ärztliches Fachpersonal.

Ursachen der Blasenschwäche bei Frauen

Kommen wir nun zu den Ursachen der Inkontinenz bei Frauen. Hier möchten wir vorwegnehmen, dass die Blasenschwäche nicht Ihre Schuld ist. Sie tritt auf, wenn gewisse Gegebenheiten vorliegen, die Sie oftmals überhaupt nicht beeinflussen konnten!

Inkontinenz Frauen -Beckenbodenmuskulatur

Sehen Sie sich gerne die nachfolgende Liste an, um die Ursachen besser kennenzulernen: 

  • Geschwächte Beckenbodenmuskulatur: Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur entsteht nach dem Entbinden oder mit zunehmendem Alter. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für die Inkontinenz bei Frauen jeden Alters.

  • Blasensenkung: Die Blasensenkung ist meist eine Folge der geschwächten Beckenbodenmuskulatur und kann speziell nach Eingriffen, Entbindungen oder im hohen Alter nicht immer verhindert werden.

  • Hormonelle Schwankungen: Hormonelle Schwankungen durch die Wechseljahre oder die Einnahme von Hormonpräparaten kann ebenfalls zur Inkontinenz bei Damen führen.

  • Überaktive Blase oder Harnwegsinfektion: Gereizte Schleimhäute, Harnwege und eine überaktive Blase treten meistens auf, wenn sich Bakterien eingenistet haben.

  • Geschädigte Nervenbahnen: Durch Schlaganfälle und neurologische Erkrankungen ist die Signalübermittlung zwischen Hirn und Blase fehlerhaft oder gestört.

  • Chronische Erkrankung oder OP-Nachwirkung: Sowohl chronische Leiden als auch eine Operation können zur Inkontinenz als Frau führen. Bei Nachwirkungen einer OP ist diese jedoch meist nur zeitweilig.

  • Nebenwirkung bei Medikamenten: Verschiedene Medikamente könnten eine Auswirkung auf Ihre Blasenschwäche haben, diese begünstigen oder sogar hervorrufen.

Inkontinenz als Frau vorbeugen

Kommen wir jetzt zur Vorbeugung einer Inkontinenz bei Frauen. Die vorbeugenden Maßnahmen könnten Ihnen helfen, jedoch lassen sich natürlich nicht alle Eventualitäten abdecken. Im Übrigen sind eher selten Medikamente zur Behandlung oder Vorbeugung notwendig, da sich viele Blasenschwächen anderweitig lindern oder behandeln lassen.

Inkontinenz - Frauen Ernährungsberatung

Sowohl mit Beckenbodentraining als auch einem gesunden Gewicht und einer ausgewogenen Ernährung können Sie der Inkontinenz als Frau oft gut vorbeugen. Auch der seltene Konsum von Koffein und Alkohol kann sinnvoll sein! Entleeren Sie regelmäßig und frühzeitig Ihre Blase, suchen Sie regelmäßig Ihre Frauenärztin auf, um die hormonelle Balance prüfen zu lassen und verzichten Sie zudem auf das Rauchen.

Behandlung der Inkontinenz bei Frauen

Auch die Behandlung und der Umgang mit der Inkontinenz sind für Frauen wichtig. Bei Ihrem Besuch des Arztes oder der Ärztin werden Sie konkrete Pläne und Informationen erhalten, um das Problem anzugehen. Wir haben hier die wichtigsten Tipps und Ratschläge bereits für Sie zusammengefasst.

Inkontinenz - Frauen - Beckenbodentraining hilft

Offener Umgang mit dem Thema

Sprechen Sie offen, ehrlich und ohne Scham mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Lassen Sie sich vollumfänglich beraten, stellen Sie Rückfragen und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. Eine Inkontinenz bei Frauen ist keine Seltenheit und absolut nichts, wofür Sie sich schämen müssen.

Saugfähige Begleiterinnen: Einlagen und Pants kaufen

Kaufen Sie Inkontinenzhosen für Frauen, wenn Sie an einer stärkeren Inkontinenz leiden. Alternativ können Sie auch Inkontinenzslips für Frauen erwerben, die sich wunderbar flexibel an Ihre Bewegungen anpassen werden und gut für leichtere Schwächen geeignet sind. Wir bieten Ihnen hier gerne telefonische Unterstützung an und helfen Ihnen bei der Auswahl, da wir einen Onlineshop voller hochwertiger Inkontinenzprodukte führen.

Beckenboden trainieren

Setzen Sie auf Beckenbodentraining! Dieses können Sie daheim bewältigen oder Sie suchen eine passende, aktive Trainingsgruppe. Auch bei Rehabilitationssport wird das Beckenbodentraining oft angeboten. Alternativ können Sie sich in einem Fitnessstudio für Damen beraten lassen und Kurse wahrnehmen. Übrigens können Sie sich auch an Physiotherapeuten wenden, da diese Ihnen ebenfalls weiterhelfen können.

Änderungen im Lebensstil

Verzichten Sie bestmöglich auf den übermäßigen Konsum von Koffein sowie Alkohol und geben Sie das Rauchen auf, falls Sie Raucherin sind. Diese kleinen, aber wichtigen Anpassungen in Ihrem Lebensstil werden positive Auswirkungen auf die Inkontinenz bei Frauen haben.



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