Blasentumor

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Was ist ein Blasentumor?

Beim Blasentumor handelt es sich um eine, fast immer bösartige Geschwulst, die meist zuerst auf der Harnblasenschleimhaut (Urothel) entsteht. Sehr selten entsteht er auch auf dem Urothel in Harnleiter, Harnröhre oder Nierenbecken. Von dort wächst sie dann in das Innere der Blase hinein oder in das umgebende Gewebe, bis zum Muskelgewebe und sogar manchmal in umliegende Organe.

Tumore, die in Richtung Blaseninneres wachsen, sind vor allem im Anfangsstadium noch gut behandelbar, können aber häufig wiederkommen. Eine Nachsorge, sowie eine regelmäßige Kontrolle nach Entfernung des Tumors sind daher sehr wichtig. Invasive Tumore, die in die andere Richtung, also in das umliegende Gewebe und weiter wachsen, lassen sich hingegen schlechter behandeln und auch schwerer entfernen. 

Blasenkrebs gilt als Alterserkrankung, denn hauptsächlich ältere Menschen über 70 Jahre erkranken daran. Jüngere trifft es eher selten. Insgesamt sind mehr Männer als Frauen von einem Blasentumor (Blasenkrebs) betroffen. Es ist die vierthäufigste Krebserkrankung bei Männern.

Welche Symptome deuten auf einen Blasentumor hin?

Gerade im Anfangsstadium zeigen sich im Grunde keine Symptome und wenn, können diese auch auf andere Krankheiten hindeuten. Daher sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, wenn folgende Auffälligkeiten oder Beschwerden auftreten:

  • Blut im Urin ohne Schmerzen
  • rötliche oder bräunliche Färbung des Urins
  • Verstärkter Harndrang ohne Infekt in der Blase (Pollakisurie)
  • leichte Inkontinenz
  • Druck auf der Blase
  • Probleme beim Wasserlassen

Welche Risikofaktoren / Ursachen gibt es?

Wie so häufig ist noch nicht abschließend geklärt, warum sich ein Blasentumor bildet. Allerdings ließen sich einige Risikofaktoren ermitteln, welche die Entstehung eines Blasenkarzinoms begünstigen. Genetische Veranlagung kann zum Beispiel ein Auslöser sein. Auch das Rauchen zählt zu den größten Risikofaktoren.

Zudem wurde ein Zusammenhang zwischen Blasenkrebs und jahrelangem Medikamentenmissbrauch, zum Beispiel von Schmerzmitteln, festgestellt. Auch manche Diabetes-Medikamente mit dem Wirkstoff Pioglitazon werden als “wahrscheinlich” krebserregend eingestuft.

Des Weiteren kann der Umgang mit bestimmten Chemikalien (Aromatische Amine), zum Beispiel in der Bekleidungs- und Lederindustrie, bei der Arbeit an Tankstellen (Tankwarte) oder bei Friseurinnen und Friseuren auf lange Sicht hin Blasenkrebs auslösen. Erkrankt ein Mensch nachweislich durch vermehrten Kontakt mit diesen Chemikalien an Blasenkrebs, so gilt das als anerkannte Berufserkrankung.

Nicht zu unterschätzen sind außerdem häufige Harnwegsinfekte als möglicher Auslöser für Blasenkrebs.

Rauchen ist der höchste Risikofaktor um an Blasentumor / Blasenkrebs zu erkranken

Ist ein Blasentumor heilbar?

Ob ein Blasentumor oder Blasenkarzinom heilbar ist, hängt unter anderem stark davon ab, in welchem Stadium sich der Tumor befindet und um welche Form (nicht invasiv oder invasiv) es sich handelt. Zudem spielen natürlich noch weitere Faktoren, wie die Konstitution der Patientin oder des Patienten, ob sie oder er noch weitere Krankheiten hat und vieles mehr eine Rolle.

Generell gilt aber: Je eher der Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.  

Was passiert beim Arzt?

Beim Arzt erfolgt zunächst einmal eine ausführliche Anamnese. Danach wird eine Blasenspiegelung vorgenommen. Ein möglicher Tumor ist dabei oft schon gut sichtbar. Ist das Ergebnis uneindeutig, folgen zumeist weitere Untersuchungen, wie eine Urographie (Röntgenuntersuchung der ableitenden Harnwege) und eine Computertomographie (CT).

Welche Therapien gibt es bei einem Blasentumor?

Je nach Diagnose und Bösartigkeit des Tumors wird die passende Therapie festgelegt. Bei oberflächlichen Tumoren erfolgt die Entfernung zumeist mittels einer transurethralen Resektion. Dabei wird eine elektrische Schlinge via Harnleiter in die Blase eingeführt und der Tumor Stück für Stück ausgeschabt. Im Anschluss sollte eine Chemotherapie erfolgen.

Bei Tumoren, die muskelinvasiv sind, sprich die Gewebeschichten oberhalb der Schleimhaut angegriffen haben, ist diese Methode in der Regel nicht mehr möglich. Eine Entfernung der kompletten Blase und teilweise auch die komplette oder teilweise Entfernung von umliegenden Organen, bei Frauen zum Beispiel die Gebärmutter, die Eierstöcke und der Eileiter, bei Männern vor allem die Prostata und die Samenblasen, wird nötig. Sind auch die Harnwege betroffen, kann es sein, dass von diesen ebenfalls Teile entfernt werden müssen. Das betrifft dann natürlich Frauen und Männer gleichermaßen.

Mitunter eine gute Alternative zur Blasenentfernung ist die Chemo- oder Radiochemotherapie. Sie kommt vor allem bei Patientinnen und Patienten zum Einsatz, bei denen aufgrund des Alters, der Konstitution oder anderen Erkrankungen keine OP möglich ist oder wo diese ein zu hohes Risiko birgt.

Kann man einem Blasentumor vorbeugen?

Wie bei den meisten Krankheiten gibt es auch beim Blasenkrebs keine hundertprozentige Garantie, dass man im Alter daran erkrankt. Allerdings lassen sich zumindest einige Risikofaktoren reduzieren. So ist vor allem ein gesunder Lebenswandel ohne Rauchen schon eine gute Basis. Häufige Harnwegsinfektionen sollten vermieden werden.

Zudem hilft es, wenn man sich falls möglich für einen Beruf entscheidet, bei dem man nicht über zig Jahre mit gefährlichen Chemikalien in Berührung kommt oder, wenn es nicht anders möglich ist, darauf zu achten, dass alle wichtigen Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Gesund leben kann Blasentumor / Blasenkrebs vorbeugen

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Sabrina Sommer

Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.



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