Blasenkrebs

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Was ist Blasenkrebs?

Bei Blasenkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor an der Harnblase (auch Harnblasenkarzinom genannt). Er ist besonders heimtückisch, da man sehr lange nichts spürt und sieht.

90% aller Blasentumore sind Schleimhauttumore, die ein bisschen aussehen wie ein Blumenkohl. Früh genug erkannt, sind diese Stadien des Blasenkrebses noch sehr gut heilbar.

Wer ist von Blasenkrebs betroffen?

Blasenkrebs kann Männer und Frauen gleichermaßen befallen. Dabei sind Männer häufiger (3 x mehr) betroffen als Frauen. Dabei gilt Blasenkrebs gemeinhin als “Alterskrankheit”, denn durchschnittlich erkranken Männer erst ab etwa 74 Jahren daran und Frauen ab etwa 76 Jahren. Das bedeutet allerdings nicht, dass nicht auch jüngere Menschen daran erkranken können.

Blasenkrebs gilt als Alterskrankheit bei Männern und Frauen

Was sind die Symptome von Blasenkrebs?

Blasenkrebs zeigt sehr lange keine Symptome. Bemerkt man aber Blut im Urin ohne Schmerzen dabei zu verspüren und tendiert zu vermehrtem Wasserlassen / zu einer leichten Inkontinenz, dann können das Alarmsignale sein. Vor allem auch dann, wenn dazu noch ein häufiges Druckgefühl im Unterbauch auftaucht.

Auch wenn diese Symptome genauso gut “nur” auf eine Blasenentzündung oder eine gutartige Prostatavergrößerung hindeuten können, sollten sie ernst genommen werden. Denn je früher ein Blasenkrebs entdeckt und behandelt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er komplett entfernt und geheilt werden kann.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren von Blasenkrebs?

Der höchste Risikofaktor ist das aktive Rauchen. Aber auch bei Nichtrauchern (Passivrauchern), bzw. ehemaligen Raucherinnen und Rauchern besteht ein erhöhtes Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Zudem kann der Umgang mit bestimmten Chemikalien (Aromatische Amine) die Entstehung von Blasenkrebs begünstigen. Bei bestimmten Berufsgruppen gilt Blasenkrebs daher als anerkannte Berufskrankheit. So können zum Beispiel Menschen, die früher im Friseurgewerbe, in der Bekleidungs- oder Lederindustrie, sowie in Chemiewerken oder an Tankstellen gearbeitet haben, noch Jahre später an Blasenkrebs erkranken. Heutzutage sind diese stark krebserregenden Stoffe jedoch verboten und werden in der Regel nicht mehr eingesetzt. Eine weitere wichtige Rolle kann auch die genetische Veranlagung spielen.

Rauchen begünstigt Blasenkrebs

Wie erfolgt die Diagnose Blasenkrebs?

Die Diagnose Blasenkrebs erfolgt zumeist nach einer ausführlichen Anamnese und diversen körperlichen Untersuchungen. Dazu gehören die:

  • Ultraschalluntersuchung der Blase
  • Narrow Band Imaging, kurz NBI (spezielle Form des Ultraschalls, bei der auch flache Tumore erkannt werden können)
  • Urinuntersuchung
  • Blasenspiegelung

Ggf. erfolgt auch eine Computertomographie, vor allem von der Lunge, um zu schauen, ob der Krebs gestreut hat.

Welche Behandlungsmethoden gibt es bei Blasenkrebs?

Zunächst einmal erfolgt auf jeden Fall Entfernung des Tumors. Die Gewebeproben werden danach pathologisch untersucht, um festzustellen, in welchem Stadium der Tumor ist. Wichtig ist auch die Unterscheidung in die einfache, noch nicht fortgeschrittene Form ohne Metastasen und in die bereits fortgeschrittene, metastasierte Form oder invasive Form, die ins Muskelgewebe wächst. Bei einfachen Tumoren, die nur oberflächlich sind, hilft die Entfernung oder Ausschabung zumeist. Allerdings ist danach eine engmaschige Kontrolle notwendig, da diese Art von Krebs häufig (ca. in 50% der Fälle) zurückkommt. Bei der invasiven Form muss ein zweites Mal nachgeschnitten werden. Danach folgt zumeist eine Chemotherapie. Hilft das nicht mehr, weil der Krebs schon zu weit fortgeschritten ist, muss man die Blase entfernen. Man spricht in diesem Falle von einer radikalen Zystektomie. Dabei wird die komplette Blase einschließlich anschließender Organe und unter Umständen auch einige Lymphdrüsen entfernt. Im Anschluss wird dann entweder eine sogenannte Neoblase oder eine Pouch-Blase eingesetzt. Das Für und Wider der einzelnen Methoden wird im Vorfeld ausführlich mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen und im Anschluss abgewogen.

Kann man Blasenkrebs vorbeugen?

Zu einhundert Prozent ausschließen, dass man im Laufe des Lebens an Blasenkrebs erkrankt, lässt es sich nicht. Allerdings kann man das Risiko mit einem gesunden Lebenswandel zumindest minimieren. Dazu gehört vor allem nicht (mehr) rauchen. Des Weiteren hilft eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und das Vermeiden von Übergewicht. Ebenso wichtig ist es, ausreichend zu trinken. Vor allem Wasser und Tees. Kaffee, Schwarztee, Alkohol und auch Softdrinks wie Cola sollten hingegen eher in Maßen konsumiert werden. Außerdem sollte man regelmäßig zur Vorsorge gehen und zum Beispiel Harnwegsinfekte / Blasenentzündungen ernst nehmen.

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Ursula Hofstetter

Ursula Hofstetter ist seit 2016 Mitarbeiterin der ARDMED. Ihre Fachexpertisen liegen im Bereich Altenpflegeprodukte und der stationären Langzeitpflege. 2017 hat sie sich zur zertifizierten Inkontinenz-Fachberaterin weiterbilden lassen.


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