Harnröhrenverengung

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Was ist eine Harnröhrenverengung?

Unter einer Harnwegsverengung oder Harnröhrenstriktur versteht man die durch Narben veränderte Struktur der Harnröhre, bzw. der Harnröhrenschleimhaut.

Wen betrifft eine Harnröhrenverengung?

Die Harnröhrenverengung betrifft häufiger Männer als Frauen. Begründet wird dies unter anderem damit, dass Männer eine wesentlich längere Harnröhre haben als Frauen. Die Harnröhre eines Mannes ist ca. 20 - 25 cm lang, während die der Frau nur ca. 4 cm lang ist. Beim Mann endet sie in der Spitze des Gliedes, bei Frauen in der Vulva. 

Was sind die Symptome einer Harnröhrenverengung?

Die Symptome einer Harnröhrenenge sind vielfältig. Am häufigsten bemerkt man, dass etwas nicht stimmt, aber daran, dass sich der Harnstrahl verändert. Er kann zum Beispiel vermindert oder unterbrochen sein. Auch das Spritzen in eine andere Richtung ist möglich. Dabei kann der Strahl nicht wie normal als ebenmäßig und kräftig abgehen, sondern vielmehr geschwächt und gefächert oder verdreht. Da der Urin so schlecht abläuft, neigen Betroffene dazu, verstärkt zu pressen, um die Blase komplett zu entleeren. Trotzdem kommt es aufgrund der Verengung häufig dazu, dass Restharn in der Blase verbleibt.

Schmerzhafte Harnröhrenverengung

Dadurch kann das Risiko für häufigere Harnwegsinfektionen oder Blasenentzündungen steigen. Zudem verspürt man des Öfteren einen vermehrten Harndrang bei relativ geringem Urinabgang. Experten sprechen hier von Pollakisurie. Weitere Symptome können Harninkontinenz, Blut im Urin und Harnsteine sein. Ist die Harnröhre besonders stark verengt und setzt sich dann womöglich auch noch ein Harnstein darin fest, kann es schlimmstenfalls zu einem Harnverhalt kommen. Dieser ist nicht nur gefährlich, weil sich Urin bis in die Nieren zurückstauen kann, sondern auch enorm schmerzhaft. Daher sollte er umgehend im Krankenhaus behandelt werden.

Wie kommt es zu einer Harnröhrenverengung?

Die Ursachen für eine Harnröhrenverengung sind nicht immer klar zu bestimmen. Vor allem bei etwas älteren Männern (über 45 Jahre) entsteht sie aber aufgrund von Verletzungen, die zum Beispiel bei einer Operation oder beim Einführen eines Blasenkatheters entstehen. Dabei müssen die Verletzungen gar nicht groß sein. Auch durch einen Unfall oder durch mechanische Einwirkungen kann es zu einer Harnröhrenstriktur kommen. “Mechanische Einwirkungen” sind zum Beispiel Tumore, Polypen, Divertikel oder auch Organsenkungen. Sogar Druck, der von außen auf die Harnröhre ausgeübt wird, kann die Verengung verursachen. Eine angeborene Harnröhrenverengung (Hypospadie) ist hingegen eher selten. Häufige Entzündungen der Harnröhre sind eine weitere mögliche Ursache.

Muss man mit einer Harnröhrenverengung zum Arzt?

Auf jeden Fall sollte man mit einer Harnröhrenverengung zum Arzt, sobald Symptome auftreten. Zum einen wird die Therapie umso schwieriger, je weiter die Verengung fortgeschritten ist und zum anderen kann eine unbehandelte Harnröhrenverengung einen Harnverhalt verursachen, der schwere Schädigungen der Nieren zur Folge haben kann.

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Diagnose “Harnröhrenverengung” erfolgt in der Regel beim Urologen. Dort kommt es zunächst zu einer ausführlichen Anamnese. Danach folgen umfangreiche körperliche Untersuchungen. Des Weiteren wird der Urin des Patienten / der Patientin im Labor untersucht und der Harnduck gemessen. Zudem erfolgt ein Ultraschall mit anschließendem  Röntgen und oftmals auch eine Harnröhrenspiegelung.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer Harnröhrenverengung?

Die Behandlung oder Therapie der Harnröhrenverengung ist sehr komplex und individuell verschieden. Am häufigsten kommen eine Harnröhrenschlitzung (Spaltung der Verengung), eine Aufdehnung (Bougierung) mittels eines Katheters, die Rekonstruktion der Harnröhre oder das Einsetzen eines Stents (kleines Röhrchen, das die Harnröhre offen hält) zum Einsatz. Ist die Harnröhrenstriktur länger als vier cm, kann auch der Einsatz einer Harnröhrenplastik ein Mittel der Wahl sein.

Bei frischen Verletzungen erfolgt zunächst keine dieser Behandlungsmethoden. Hier wird zunächst mit Antibiotika behandelt und der Urin wird über einen Bauchdeckenkatheter abgeleitet.

Ist eine Harnröhrenverengung heilbar?

Je nachdem, wo die Verengung vorliegt und wie ausgeprägt sie ist, lässt sie sich zunächst mehr oder weniger gut behandeln. Allerdings handelt es sich dabei auch um eine Erkrankung, die vor allem in den ersten zwei Jahren nach der Therapie wiederkommt. Je häufiger und stärker dies geschieht, desto schwerer ist die erneute Behandlung. Wichtig ist daher, dass die Krankheit schnell und am besten noch im Anfangsstadium behandelt wird.

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Ursula Hofstetter

Ursula Hofstetter ist seit 2016 Mitarbeiterin der ARDMED. Ihre Fachexpertisen liegen im Bereich Altenpflegeprodukte und der stationären Langzeitpflege. 2017 hat sie sich zur zertifizierten Inkontinenz-Fachberaterin weiterbilden lassen.


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