Schlaganfall - vorbeugen, erkennen, helfen

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Was ist ein Schlaganfall?

Von einem Schlaganfall, in der Fachsprache Apoplex oder Apoplexie genannt, spricht man, wenn im Gehirn akute Schädigungen verschiedener Hirnareale auftreten. Die häufigste Ursache sind verengte Blutgefäße, die zweithäufigste Ursache ist eine Gehirnblutung. Das Schlaganfallrisiko bei Männern ist ca. 35% höher als bei Frauen. Ältere Menschen sind generell gefährdeter als jüngere, wobei ein Schlaganfall diese auch treffen kann. Hatte man bereits einmal einen Apoplex, steigt zudem das Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre noch einmal einen zu bekommen. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt steigt bei dieser Personengruppe.

Welche Arten von Schlaganfall gibt es?

Es gibt zwei Arten von Schlaganfall. Bei der mit 85% am häufigsten auftretenden Variante, dem ischämischen Schlaganfall oder dem Hirninfarkt, kommt es plötzlich zu einer Mangeldurchblutung im Gehirn. Diese kann unter anderem durch eine, von einem Thrombus (Blutpfropf) hervorgerufene, verstopfte Arterie hervorrufen werden (Thromboembolie), oder auch durch Arteriosklerose, also Gefäßverkalkungen.

Schlaganfall

Tritt hingegen eine Gehirnblutung auf, was in ca. 15% der Fälle der Grund ist, spricht man von einem hämorrhagischen Schlaganfall. Dieser kommt zustande, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt und dadurch nicht mehr alle Areale ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Der “kleine” Schlaganfall (TIA)

Neben den beiden Hauptformen gibt es noch den sogenannten “Kleinen Schlaganfall”. Davon spricht man, wenn ein Mensch zwar annähernd die gleichen Symptome wie bei einem vollendeten Schlaganfall hat, diese aber nach kurzer Zeit von selbst wieder weggehen. Aller Wahrscheinlichkeit handelte es sich dabei um eine transitorische ischämische Attacke, kurz TIA. Während dieser Attacke bildet sich zwar auch ein Blutgerinnsel, aber dieses löst sich von selbst wieder auf, ohne allzu große Schäden im Gehirn anrichten. Doch ACHTUNG, auch eine TIA ist ein Notfall und kann auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hindeuten. Sie sollte also keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden!

Wie erkenne ich einen Schlaganfall?

Einen Schlaganfall kann man an einer Vielzahl an Symptomen erkennen. Dazu zählen unter anderem Lähmungen und Taubheitsgefühle, die meist in einer Körperhälfte auftreten. Ein Beispiel ist ein einseitig herabhängender Mundwinkel. Zudem treten vermehrt Sprach-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen (oft einseitig), Schwindel, Übelkeit / Erbrechen sowie Bewusstseinstrübungen auf.

Was tun beim Schlaganfall?

Schon beim Verdacht auf einen Schlaganfall zählt jede Sekunde. Nicht umsonst sagt man: “Time is brain!”, was sinngemäß so viel bedeutet wie: "Zeit ist Gehirn, bzw. besser Gehirnzellen!”. Der Grund: Je länger die verengten Blutgefäße nicht behandelt werden, desto mehr Gehirnzellen sterben ab, da sie nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Je mehr Gehirnzellen abgestorben sind, desto größer sind dementsprechend die Folgeschäden für die Betroffenen. Daher auch bei Verdacht, IMMER den Notrufknopf drücken (falls Hausnotruf vorhanden ist) oder die 112 anrufen! Doch wie erkennt man am schnellsten einen Schlaganfall?

Einen Schlaganfall erkennen - der F-A-S-T- Test

Spricht ein Mensch plötzlich komisch, wird der Gang unsicher und / oder hängt auf einmal ein Mundwinkel herunter, auch wenn die Person versucht zu lächeln, dann handelt es sich vermutlich um einen Schlaganfall. Um dies noch einfacher festzustellen, ist der sogenannte F-A-S-T-Test die beste Methode. Dabei wird kontrolliert:

Face / Gesicht: Schauen Sie dem / der Betroffenen ins Gesicht. Hat die Person einen hängenden Mundwinkel und Lähmungserscheinungen?

Arms / Arme: Die Person bitten beide Arme vor sich ausstrecken und die Handinnenseiten nach oben drehen. Kann sie die Hände in der Position halten?

Speech / Sprache: Verändert sich die Sprache? Ist sie plötzlich verwaschen oder undeutlich?

Time / Zeit: Trifft etwas von den drei Punkten auch nur leicht zu SOFORT 112 anrufen!

Ist die betroffene Person im Krankenhaus, am bestem einem mit “Stroke-Unit” (Fachabteilung für Schlaganfälle) angekommen, werden natürlich weitere Untersuchungen, wie ein CT (Computertomographie) und / oder ein MRT (Magnetresonanztomographie) durchgeführt. Danach erfolgt eine individuell angepasste Therapie, beispielsweise mit Medikamenten, durch eine Thrombektomie (Entfernung des Thrombus) oder auch mittels einer Operation am Gehirn.

Welche Risikofaktoren für einen Schlaganfall gibt es?

Wie bei den meisten Erkrankungen lässt es sich auch bei einem Schlaganfall nicht zu hundert Prozent ausschließen, dass er Sie trifft. Allerdings gibt es viele Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen. Dazu zählen unter anderem schlicht das Alter, Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, ein ungesunder Lebenswandel, Bewegungsmangel und das Rauchen. Auch ein niedriger Bildungsstand sowie eine genetische Veranlagung können das Risiko für einen Schlaganfall vergrößern.

Risikofaktoren Schlaganfall

Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Auch wenn es nicht hundertprozentig auszuschließen ist, dass man im Laufe des Lebens einen oder mehrere Schlaganfälle erleidet, kann man doch verschiedene Maßnahmen ergreifen, das Risiko dafür zu minimieren. Allen voran stehen sicherlich eine gesunde Ernährung und ein gesunder Lebenswandel. Dazu gehört natürlich auch ausreichend Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht. Als Raucherin oder Raucher sollte man das Rauchen im besten Falle ganz aufgeben, vor allem wenn man ein erhöhtes Schlaganfallrisiko aufweist. Leiden Sie unter einem hohen Blutdruck, ist es zudem sinnvoll eine Therapie mit blutdrucksenkenden Mitteln zu beginnen. Und neigt man zu Thrombosen, kann eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten helfen, einer TIA oder einem richtigen Schlaganfall vorzubeugen.

Medizinischer Disclaimer

Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!

Über Ursula Hofstetter

Ursula Hofstetter ist seit 2016 Mitarbeiterin der ARDMED. Ihre Fachexpertisen liegen im Bereich Altenpflegeprodukte und der stationären Langzeitpflege. 2017 hat sie sich zur zertifizierten Inkontinenz-Fachberaterin weiterbilden lassen.



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