Schwimmen mit Inkontinenz - möglich oder nicht?

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Temperaturen steigen, das Wetter wird beständiger und der Sommer nähert sich mit großen Schritten. Gleichzeitig wächst bei den meisten Menschen die Sehnsucht, sich im Schwimmbad, am Badesee, im Meer oder im Pool abzukühlen.

Menschen ohne körperliche Einschränkungen haben es da leicht. Sie müssen nur die Badesachen einpacken und zu ihrem bevorzugten Badegewässer fahren. Doch wie sieht es bei Menschen mit Inkontinenz aus? Müssen sie automatisch auf das Vergnügen im kühlen Nass verzichten? Die beruhigende Antwort heißt in den meisten Fällen zuerst einmal: “Nein!”. Viele Betroffene haben dank spezieller Inkontinenz-Bademode die Möglichkeit, wie vor der Inkontinenz zu schwimmen und zu planschen.

Was genau sie dabei beachten müssen und welche Hilfsmittel es gibt, das möchten wir Ihnen nachfolgend einmal näher vorstellen.

Schwimmen mit Inkontinenz

Tipp 1: Auf die richtige Zeit kommt es an!

Leben Sie schon länger mit Inkontinenz, haben Sie sicherlich schon ein Gefühl für Ihren Körper entwickelt und wissen, wann die Inkontinenz eher stärker ist und wann etwas weniger stark. Nutzen Sie dieses Wissen und planen Sie den Schwimmbadbesuch danach.

Sie sind noch Inkontinenz-Neuling? Auch dann müssen Sie die Hoffnung nicht aufgeben. Führen Sie einfach für ein paar Tage ein Trink- und Miktionsprotokoll (eventuell auch noch ein Essensprotokoll). Dieses hilft Ihnen dabei, Ihren Körper besser einzuschätzen und zu beurteilen, wann die beste Zeit für einen Sprung ins kühle Nass ist.

Tipp 2: Regelmäßiges Blasentraining hilft den Harndrang zu kontrollieren

Nicht nur im Frühling / Sommer vor dem Schwimmbadbesuch empfiehlt es sich, die Blase mit regelmäßigem Blasentraining zu trainieren. Auch allgemein hilft es häufig, den Harndrang insofern zu kontrollieren, dass man nicht beim kleinsten Blasendruck sofort aufs WC laufen muss.

Tipp 3: Immer unmittelbar vor dem schwimmen nochmal auf’s WC

Egal mit welcher Form der Inkontinenz Sie leben, unmittelbar vor dem ins Wasser gehen sollten Sie Ihre Blase und gegebenenfalls Ihren Darm nochmal entleeren, denn aus einer leeren Blase kann logischerweise so gut wie nichts mehr auslaufen.

Tipp 4: Nicht direkt vorm schwimmen größere Mengen trinken

Gerade wenn es im Sommer heiß ist, trinkt man mehr als üblich und das ist im Grunde auch richtig so. Schließlich verlieren wir durch das Schwitzen eine Menge Flüssigkeit. Trotzdem sollte man unmittelbar vor dem Schwimmen vor allem auf harntreibende Getränke wie Kaffee oder Softdrinks verzichten. Schließlich kann ein längerer Aufenthalt, vor allem in kühlerem Wasser, schon eine harntreibende Wirkung haben.

Tipp 5: Nach dem Schwimmen die Badekleidung (untenrum) stets wechseln

Auch wenn es bequemer ist, den Bikini, Badeanzug oder die Badeshorts an der Luft trocknen zu lassen, sollten vor allem Menschen mit Inkontinenz möglichst darauf verzichten. In nasser Kleidung kühlt der Unterleib auch bei warmen Temperaturen schnell aus. Eine Blasenentzündung kann die Folge sein. Diese ist nicht nur unangenehm, sondern kann, wenn sie häufiger vorkommt, schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen und zudem die Inkontinenz noch verstärken.

Nach dem Schwimmen untenrum immer Badehose wechseln

Tipp 6: Spezielle Inkontinenz-Badebekleidung

Auch eine etwas stärkere Harninkontinenz und sogar eine Stuhlinkontinenz sind noch nicht zwingend ein Grund, auf den Schwimmbadbesuch etc. zu verzichten. Mittlerweile gibt es hochwertige Bademode, die speziell für Menschen mit Inkontinenz konzipiert wurde. Angefangen bei praktischen und vergleichsweise erschwinglichen Sicherheitsslips für Frauen, Männer und Kinder, bis zu hochpreisigeren Inkontinenz-Badeanzügen oder Schwimmshorts. Ein Sicherheitsslip ist hier bereits integriert.

Der Vorteil von Sicherheitsslips: Sie können unter der regulären Badebekleidung getragen werden. Zumindest, wenn zum Beispiel das Bikinihöschen oder der untere Bereich des Badeanzugs nicht allzu Stoff sparend geschnitten ist. Besser als Unterteil sind für Damen der momentan angesagte High Waisted Retro Schnitt oder für Herren die beliebten Badeshorts.

Wichtig zu wissen: Achten Sie beim Kauf auf die richtige Größe. Um optimal wirken zu können, muss der Sicherheitsslip eng am Körper anliegen, ohne jedoch auszuschneiden.

Tipp 7: Günstig bei Stuhlinkontinenz - die Einweg-Schwimmwindel für Kinder & Erwachsene

Eine preiswerte Lösung, leider nur für Menschen mit Stuhlinkontinenz, bieten Einweg-Schwimmwindeln. Auch diese können unter der regulären Badebekleidung getragen werden. Bevorzugt man ein Produkt, das mehrmals verwendet werden kann, sollte man sich einmal mit dem Thema Neopren-Badehosen befassen.

Tipp 8: Ich packe meine Schwimmtasche und nehme mit…!

Gerade als Mensch mit Inkontinenz sollte man die Schwimmtasche mit Bedacht und Sorgfalt packen. So sollten zum Beispiel ausreichend Wechselhosen / Badeanzüge ebenso wenig fehlen, wie eine sogenannte Dry Bag für nasse / verschmutzte Kleidung. Natürlich tut es zur Not auch eine (nicht durchsichtige) Plastiktüte.

Schaden tut es auch nicht, wenn man eine Packung feuchte Tücher einsteckt, mit denen man sich untenrum ein bisschen frisch machen kann, sollte ein Malheur passiert sein (vor allem bei Stuhlinkontinenz).

Fazit

Eine Harn- oder Stuhlinkontinenz ist kein Grund, auf einen entspannten Tag am und im Wasser zu verzichten. Beachtet man ein paar Tipps und Tricks und investiert zudem noch in hochwertige Inkontinenz-Badebekleidung, steht einem unbeschwerten Sommer mit wohltuender Bewegung im Wasser nichts mehr im Weg.

Badetasche richtig packen - Inkontinenz

Bei Fragen wenden Sie sich unter der Nummer: 02159 - 8282 877 gerne an unseren freundlichen Kundenservice oder schreiben uns eine Nachricht über das Kontaktformular.

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Über Sabrina Sommer

Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.

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