Die richtige Kleidung bei Inkontinenz im Herbst & Winter - 10 Tipps
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Liebe Leserinnen und Leser,
die Temperaturen fallen, die Blätter verfärben sich, oder fallen ab und auch die Zeiten für Shorts, Sommerkleidchen und T-Shirts neigen sich langsam, aber sicher dem Ende zu. Am 23.09.2023 ist Herbstanfang. Jetzt heißt es allmählich wieder: Lagen- oder Zwiebellook mit langen Hosen, Strumpfhosen, Pullis, Shirts und warmen Kleidern. Die Methode ist alt bewährt, vor allem bei den meist stark schwankenden Temperaturen im Herbst. Leider birgt sie aber vor allem für Menschen mit Inkontinenz ein paar Probleme, denn je mehr Kleidung man vor allem untenrum trägt, desto schwieriger ist es, sich ihrer zu entledigen, wenn es mal eilig ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie im Herbst / Winter frieren müssen, denn es gibt durchaus ein paar Tricks, wie man sich warmhalten und gleichzeitig untenrum schnell entkleiden kann. Die besten wollen wir Ihnen nachfolgend einmal näher vorstellen.
Tipp 1: Hosen und Röcke mit Gummizug wählen
Hosen und Röcke mit Gummizug haben den Vorteil, dass man nicht erst aufwendig etwas öffnen muss, zum Beispiel einen Reißverschluss, der sich verhaken kann, oder unhandliche Knöpfe. Das spart Zeit und ermöglicht, dass das Kleidungsstück sogar gleichzeitig mit Strumpf- und Unterhose runtergezogen werden kann.
Tipp 2: Auf Bodys und ähnliches verzichten
Gerade Frauen sollten den Unterleib im Herbst / Winter stets warm halten. Bodys und ähnliche Kleidungsstücke, die man im Schritt mit Haken oder Knöpfen schließt, sind bei Inkontinenz aber eine schlechte Wahl. Das Öffnen ist oft sehr frickelig und kostet, wie Reißverschlüsse und Knöpfe, gegebenenfalls wertvolle Zeit.
Tipp 3: Lockere, aber warme Kleider + Strumpfhose tragen
Um Kleidungsschichten zu sparen, sich aber trotzdem warm zu halten, können vor allem Frauen auf mollig warme Wollstrumpfhosen in Kombination mit passenden Kleidern zurückgreifen. Vor allem weitere Kleider haben den Vorteil, dass man sie im Notfall einfach hochschlagen kann, ohne erst etwas öffnen zu müssen. Und Strumpfhosen muss man nur eben runterziehen. Sie besitzen von vornherein keine Knöpfe etc. und sind daher eine besonders praktische Beinbekleidung.
Tipp 4: Bei Gürteln und Co. auf einfach zu öffnende Schnallen achten
Gürtel sind ein schickes Accessoire, bzw. Hilfsmittel für Männer und Frauen. Für Menschen mit Inkontinenz können sie aber durchaus eine Last sein, vor allem, wenn sie einen komplizierten Schließmechanismus haben. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass der neue Gürtel zwar hübsch, aber auch einfach zu öffnen ist. Optimal sind Gürtelschnallen mit "Pin", die mit einem Zug geöffnet werden können. Diese sind oftmals als Wechselschnalle erhältlich, so dass sie passend zum Outfit getauscht werden können.
Tipp 5: Lieber Hosen mit hoher Leibhöhe, als Hüfthosen
Bei Hüfthosen scheiden sich die Geister. Manche Menschen, Frauen wie Männer, lieben sie, andere finden sie schrecklich. Das ist im Grunde Geschmackssache und jede oder jeder sollte selbst entscheiden, was sie oder er trägt. Trotzdem würden wir Personen mit Inkontinenz davon abraten, solche Hosen zu tragen, da sie, besonders wenn sie sehr eng sitzen, noch zusätzlich auf den Bauch und die Blase drücken können. Besser sind weiter geschnittene Hosen, die auch am Gesäß nicht knalleng anliegen.
Tipp 6: Auf Atmungsaktivität der Kleidung achten
In der kalten Jahreszeit sollte man sich warm halten, vor allem in der unteren Körperhälfte. Das gelingt, wie bereits beschrieben, sehr gut mit dem Lagen- oder Zwiebellook, also mit mehreren Schichten Kleidung übereinander. Vor allem inkontinente Menschen sollten dabei aber darauf achten, dass die Kleidung durchweg atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit gut nach außen ableitet. Optimal geeignet ist dafür Kleidung aus Naturfasern (Baumwolle, Tencel, Wolle, Bambus, oder Hanf), sowie Funktionskleidung, die man auch beim Wintersport oder zu Outdoor-Aktivitäten trägt.
Tipp 7: Funktionskleidung
Funktionskleidung bietet neben der guten Leitfähigkeit von Schweiß noch einen weiteren Vorteil, sie ist trotz ihrer wärmenden Funktion nicht übermäßig dick. Zudem ersetzt sie, je nach Kälteempfinden, sogar eine Schicht Kleidung und ist daher besonders praktisch bei Inkontinenz.
Tipp 8: Pflegebodys unter der Kleidung tragen
Pflegebodys gibt es für Männer, Frauen und Kinder. In erster Linie sind sie für bettlägerige Inkontinenz-Patientinnen und Patienten gedacht, die sich zum Beispiel aufgrund einer Demenzerkrankung häufig selbst entkleiden, oder das Inkontinenzmaterial entfernen. Vor allem körperbetonte Modelle können aber auch wunderbar unter Ihrer Alltagskleidung getragen werden. Der Grund: Anders als handelsübliche Bodys, sind sie extra für Menschen mit Inkontinenz entwickelt worden. So lassen sie sich beispielsweise dank eines Klettverschlusses im Schrittbereich ruckzuck öffnen und wieder verschließen.
Tipp 9: Gedeckte Farben und große Muster
Helle oder gar weiße Kleidung sieht schick aus, ist aber im Herbst / Winter im Falle von Hosen und Röcken eher unpraktisch. Nicht nur, weil sie dank Regen, Schnee und Matsch schnell schmutzig wird, sondern auch, weil sich darunter leichter (dicke) Inkontinenzprodukte abzeichnen können. Daher empfehlen wir eher Hosen und Röcke in gedeckten, groß gemusterten Farben, die man jedoch mit aufhellenden Accessoires, Oberteilen und Jacken / Mänteln aufpeppen kann.
Tipp 10: Was zum wechseln mitnehmen
Auch wenn moderne Inkontinenzprodukte der bekannten Hersteller, wie TENA, MoliCare, iD oder Abena heutzutage sehr auslaufsicher sind, sollte man vor allem bei längeren Ausflügen immer etwas zum Wechseln mitnehmen. Das gilt sowohl für entsprechende Inkontinenzprodukte als auch für Kleidung. So ist man auch in unvorhergesehenen Situationen stets auf der sicheren Seite und einem schönen Ausflug steht nichts mehr im Weg.
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