Das Bad seniorengerecht gestalten - mit praktischen Alltagshilfen
Liebe Leserinnen und Leser,
vielleicht kennen Sie es von sich selbst, oder von Ihren Angehörigen - mit zunehmendem Alter tauchen die ersten kleinen oder größeren körperlichen Einschränkungen auf. Zum Beispiel wird man etwas wackeliger auf den Beinen, längeres stehen fällt einem schwer und von niedrigen Sitzgelegenheiten kommt man nur noch mit abstützen oder womöglich sogar mit Hilfestellung wieder hoch.
Besonders im Bad kann das gefährlich werden, denn dort besteht eine erhöhte Rutschgefahr. Zum einen natürlich durch nasse Böden, zum anderen in einer ungesicherten Dusche oder Badewanne.
Auch ein zu niedrig angebautes WC kann Probleme bereiten, insbesondere, wenn man Schwierigkeiten beim Aufstehen hat und es nichts zum Hochziehen oder Abstützen gibt.
Gleiches gilt für eine Badewanne oder auch Dusche mit hohem Einstieg. Ein- und aussteigen stellen ebenso eine Gefahr dar, wie das Aufstehen in der Wanne, wenn man einmal sitzt. Alles unangenehme Situationen, denn mal ehrlich, wer ist im Bad und “auf dem stillen Örtchen” schon gern auf Hilfe angewiesen? Vermutlich niemand.
Doch was tun? Das Bad barrierefrei umbauen? Solche Maßnahmen können bezüglich der Kosten schnell in die Tausende gehen. Und was, wenn man in einer Mietwohnung oder einem Haus zur Miete wohnt? Hier darf man nicht einfach ohne Zustimmung von Vermieterinnen oder Vermieter umfangreiche Umbaumaßnahmen in Angriff nehmen.
Also alles so lassen, wie es ist? Nein, das ist nicht notwendig, denn es gibt auch viele praktische Alltagshelfer, die keine feste Montage benötigen und rückstandslos wieder entfernt werden können. Einige davon wollen wir Ihnen nachfolgend einmal näher vorstellen.
Kostengünstige Alltagshelfer ohne Montage
Alltagshelfer ohne feste Montage sind kostengünstig und einfach zu installieren. Zudem lassen sie sich zum Beispiel bei einem Umzug leicht mitnehmen, da sie in der Regel recht klein und einfach zu verstauen sind. Ganz besonders trifft dies auf Saughaltegriffe zu.
Saughaltegriffe lassen sich dank ihrer Saugteller per Vakuum sicher an allen glatten Fliesen anbringen. Hochwertige Modelle haben häufig Sichtfenster mit einem sich verfärbenden Feld, in dem angezeigt wird, ob sie fachgerecht angebracht wurden und korrekt halten. Ein sicheres Ein- und Aussteigen in die Badewanne oder Dusche ist dadurch gewährleistet.
Weitere praktische Alltagshelfer für die Dusche und je nach Beschaffenheit, bzw. Breite, auch die Badewanne, sind Duschhocker. Diese sind in der Regel mehrfach höhenverstellbar und können je nach Hersteller unterschiedlich schwer belastet werden, mindestens aber bis 80 Kilogramm.
Damit Duschhocker nicht rutschen, haben sie an allen vier Füßen hochwertige Anti-Rutsch-Kappen mit großer Auflagefläche. Diese bieten sicheren Halt, auch auf nassem Untergrund. Ein weiterer Vorteil: Dank ihres zumeist schlichten Designs, sowie der robusten Materialkombination aus Aluminium und Kunststoff können sie problemlos auch anderweitig als Sitzmöbel eingesetzt werden, zum Beispiel auf dem Balkon oder der Terrasse.
Und werden sie mal nicht benötigt, oder sollen sie mitgenommen werden, zum Beispiel in eine Ferienwohnung am Urlaubsort, dann lassen sie sich zumeist leicht auseinandernehmen und platzsparend verstauen.
Neben Duschhockern und Saughaltegriffen gibt es noch viele andere Alltagshelfer für Senioren, die den Alltag erleichtern und ohne Montage in jedem Haushalt Platz finden. Dazu gehören:
- Anti-Rutschmatten mit Noppen
- Badewannensitze
- Sitzerhöhungen für das WC
- Aufstehhilfen rechts und links vom WC
- wasserfeste Notrufarmbänder, falls man stützt
Barrierefreier Badumbau notwendig - was tun?
Lange Zeit haben die einfachen Alltagshelfer Ihnen gute Dienste geleistet, doch die Beschwerden sind stärker geworden und ein Umbau ist mittlerweile unumgänglich? Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die ihr Bad seniorengerecht umbauen. Das ist zwar zumeist nicht günstig, aber es gibt Möglichkeiten, Zuschüsse für die Umbaumaßnahmen zu erhalten.
Die einfachste Möglichkeit ist, einen Pflegegrad zu beantragen. Denn schon ab Pflegegrad 1 stehen Ihnen 4000,00€ Zuschuss für einen seniorengerechten (barrierefreien) Badumbau zu. Leben Sie mit bis zu 3 weiteren Personen in einem Haushalt, die alle ebenfalls je einen Pflegegrad haben, dann erhalten auch diese den Zuschuss von je 4000,00€. Maximal kann Ihr Haushalt also über 16.000,00€ für den Umbau verfügen.
Gut zu wissen: Auch wenn man Mieterin oder Mieter ist, hat man lt. Gesetz Anspruch auf einen altengerechten, bzw. barrierefreien Badumbau. Um diesen geltend machen zu können, muss man ein berechtigtes Interesse daran nachweisen. Zudem muss sichergestellt sein, dass sich der Wert der Wohnung durch den Umbau nicht abnimmt und dass durch die baulichen Maßnahmen keine Gefahr für andere Mieterinnen und Mieter besteht.
Wichtig: Hat man sich mit dem Vermieter oder der Vermieterin geeinigt, ist es sinnvoll eine Modernisierungsvereinbarung zu treffen. Darin wird unter anderem geregelt, wer die Kosten für den Umbau übernimmt und was im Falle eines Umzugs oder im Todesfall mit dem umgebauten Bad geschieht.
Fazit
Professionelle Maßnahmen sind teuer und mit viel Aufwand verbunden. Vor allem in Mietwohnungen oder Häusern ist es nicht ohne weiteres möglich, notwendige Umbaumaßnahmen auszuführen zu lassen. Je nach Bedarf gibt es aber kostengünstige Alternativen ohne feste Montage, die vor allem bei Personen mit leichten Mobilitätseinschränkungen schon Erleichterung im Alltag schaffen können.
Bei Fragen wenden Sie sich unter der Nummer: 02159 - 8282 877 gerne an unseren freundlichen Kundenservice oder schreiben uns eine Nachricht über das Kontaktformular.
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Über Sabrina Sommer
Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.