7 Verhaltensweisen, die Inkontinenz begünstigen

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Liebe Leserinnen und Leser,

Sie kennen es bestimmt, wenn man mit Inkontinenz lebt, versucht man in der Regel alles, damit die Inkontinenz nicht stärker wird und einen so wenig wie möglich einschränkt. Doch wussten Sie, dass manche gut gemeinten Verhaltensweisen Ihre Probleme eher noch verstärken als lindern können? Welche das sind, das möchten wir Ihnen nachfolgend einmal näher vorstellen.

Verhaltensweise 1: Weniger trinken

Im ersten Moment klingt es logisch, trinken “treibt” und man muss häufiger auf die Toilette. Bei Inkontinenz eh schon ein Problem. Also reduziert man das Trinken häufig massiv, in der Annahme, die Inkontinenz dadurch in Schach zu halten. Leider ist paradoxerweise das Gegenteil der Fall, denn ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr arbeiten Nieren und Blase nicht mehr richtig und Bakterien im Urin werden nur noch unzureichend aus dem Körper ausgespült. Zudem ist der Urin "aggressiver" und reizt die empfindlichen Schleimhäute in Blase und Harnwegen. Die Gefahr, an häufigen Harnwegsinfektionen zu erkranken, steigt. Und diese wiederum verstärken oder begünstigen eine Inkontinenz zusätzlich. Daher empfiehlt es sich, mindestens 2 Liter Wasser oder Tees (zum Beispiel Rooibos) zu trinken und so die Nieren und Harnwege stets gut durchzuspülen.

Verhaltensweise 2: Trinken ja, aber das Falsche

Sie trinken zwar vermeintlich ausreichend, aber neben Wasser stehen auch vermehrt Kaffee, schwarzer Tee, zuckerhaltige Getränke (Softdrinks, Energie Drinks und Co.) und Alkohol auf Ihrer Getränkeliste? Dann ist es leider nicht ungewöhnlich, dass Ihre Inkontinenz sich eher noch verstärkt. Denn Inhaltstoffe wie Koffein, Zucker oder auch Zuckerersatzstoffe und Kohlensäure sind harntreibend und sollten daher, wenn überhaupt, nur sehr selten konsumiert werden.

Verhaltensweise 3: Zu viele stark gewürzte, salzige oder scharfe Lebensmittel

Stehen auf Ihrem Speiseplan häufig stark verarbeitete, salzhaltige oder scharfe Lebensmittel, dann verbannen Sie diese am besten, oder ersetzen sie durch andere, gesündere Speisen. Denn auch diese Lebensmittel, beziehungsweise ein Teil ihrer Inhaltsstoffe (z. B. Salz, scharfe Gewürze, Ingwer) haben eine harntreibende Wirkung und sind eher ungeeignet für Menschen mit Inkontinenz.

Cola trinken bei Inkontinenz ist schlecht

Verhaltensweise 4: Zu wenig Bewegung

Sie sind von einer Form der Inkontinenz betroffen und vermeiden soziale Kontakte, gehen nicht mehr zum Sport oder igeln sich generell fast nur noch auf dem Sofa ein, aus Angst, dass jemand etwas von Ihrer Inkontinenz merken könnte? Und sogar ein Vorstellig werden bei Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin ist Ihnen peinlich? Auch dieses Verhalten ist erstmal verständlich, aber leider nicht förderlich. Denn zum einen besteht die Gefahr, dass Sie daheim vereinsamen und Ihre Ängste / Ihr Kummer die Inkontinenz noch verstärken, zum anderen begünstigt der Bewegungsmangel das Erschlaffen des Beckenbodens (nicht nur bei Frauen). Innere Organe wie die Blase, bei Frauen häufig auch die Gebärmutter und / oder die Scheide, können sich absenken. Die Inkontinenz wird gegebenenfalls verstärkt.

Besser ist es, sich ein Herz zu fassen und zum Arzt zu gehen. Für ihn ist dies kein ungewöhnliches Phänomen und niemand wird sie in der Praxis verurteilen. Im Gegenteil, Ihr Arzt wird mit Ihnen gemeinsam eine Strategie entwickeln, dank derer Sie es schaffen, die Inkontinenz in den Griff zu bekommen und wieder mehr Lebensfreude zu erlangen. Zudem kann er Sie  bei der Wahl des richtigen Inkontinenzmaterials unterstützen.

Verhaltensweise 5: Medikamente nehmen, die Inkontinenz fördern

Dieser Punkt ist ein bisschen schwierig, denn häufig weiß man gar nicht, dass manche Medikamente, zum Beispiel gegen Bluthochdruck, Herzbeschwerden oder auch bestimmte Psychopharmaka, eine Inkontinenz noch begünstigen können. Umso wichtiger ist es, diese bei einer Anamnese nicht zu verschweigen, denn dann kann Ihr Arzt unter Umständen Rücksicht darauf nehmen und Ihnen etwas verschreiben, das bei der Bekämpfung der primären Krankheit hilft, ohne aber eben Ihre Inkontinenz zu verstärken.

Verhaltensweise 6: Beim kleinsten Harndrang sofort auf die Toilette gehen

Leidet man unter Inkontinenz, neigt man natürlich dazu, beim kleinsten Anzeichen eines Harndrangs auf die Toilette zu gehen. Auch “vorsorgliche” Toilettengänge sind durchaus typisch. Das ist gut gemeint und ein Stück weit auch nicht verkehrt gedacht. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, denn dann besteht die Gefahr, dass die Blase sich zu sehr daran gewöhnt, sofort entleert zu werden und regelrecht schrumpft (Schrumpfblase). Auch kleine Mengen Urin können dann gar nicht oder kaum noch gehalten werden. Die Inkontinenz verstärkt sich.

Viel besser ist es, die Toilettengänge nach einem gewissen Plan zu absolvieren. Dabei hilft ein Trink- und Miktionsprotokoll, sowie ein Toilettenplan und regelmäßiges Blasentraining.

Verhaltensweise 7: Zu viel säurehaltiges Obst konsumieren

Übergewicht kann Inkontinenz begünstigen. Darum wird Betroffenen häufig geraten, sich gesund zu ernähren und zum Beispiel viel Obst und Gemüse zu essen. Das ist grundsätzlich auch richtig, aber: Achten Sie darauf, nicht zu viele Zitrusfrüchte (säurehaltige Früchte) zu essen oder deren Saft zu trinken. Denn die Säure wirkt ebenfalls harntreibend und das schadet Ihrer Inkontinenz.

Fazit

Menschen mit Inkontinenz versuchen vieles, um ihre Inkontinenz so gut es geht in Schach zu halten. Dabei ziehen sie sich oft zurück und verlassen sich lieber auf schlechte oder gar falsche Tipps im Internet. Sich daran zu halten, kann ihre Beschwerden aber eher noch verstärken, als sie zu lindern.

Daher unser Tipp: Scheuen Sie sich nicht, Hilfe bei Experten wie uns zu suchen, und lassen Sie sich auch von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.

Bei Fragen wenden Sie sich unter der Nummer: 02159 - 8282 877 gerne an unseren freundlichen Kundenservice oder schreiben uns eine Nachricht über das Kontaktformular.

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Über Sabrina Sommer

Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.

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