7 Sportarten, die bei Inkontinenz eher ungeeignet sind
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Liebe Leserinnen und Leser,
Sport ist gut bei Inkontinenz und kann sogar helfen, Ihre Beschwerden zu lindern. Zudem kann er dazu beitragen, überflüssige Pfunde schmelzen zu lassen. Allerdings sind nicht alle Sportarten gleichermaßen gut geeignet. Bei welchen Sie zumindest erstmal Rücksprache mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin halten sollten, das möchten wir Ihnen nachfolgend einmal näher vorstellen.
1. Tennis
Starkes Herumspringen, Stops und häufige Richtungswechseln, wie sie beim Tennis vorkommen, belasten das Becken und auch den Beckenboden erheblich. Zudem wird der Sport oft auf hartem Untergrund ausgeübt. Darum sollte Tennis, je nach Inkontinenzform, höchstens in moderater Weise, wenn überhaupt, ausgeübt werden.
2. Squash
Noch stärker als beim Tennis, ist die Belastung für Becken und Beckenboden beim Squash. Schnelle, hektische Bewegungen und ständige Stopps und Richtungswechsel sind hier an der Tagesordnung. Auch der Hallenboden ist meist eher hart und federt nicht ab. Daher gilt das gleiche wie beim Tennis: nehmen Sie auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Urologen / Ihrer Urologin, ob diese Sportart zu ihrer Form der Inkontinenz passt.
3. Aerobic
Aerobic war bereits in den 80ern schwer angesagt und erlebt nun eine Art Renaissance. Da viele Übungen aber mit rhythmischen, hüpfenden oder springenden Bewegungen, ähnlich dem Tanzen verbunden sind, sollte auch dieser Sport nur nach ärztlicher Beratung ausgeübt werden.
4. Situps und Crunches
Situps und Crunches (Bauchpressen) sind super Übungen, um einen flachen Bauch zu bekommen. Leider wird dadurch aber auch ein sehr starker Druck auf die inneren Bauchorgane und somit auch auf den Beckenboden ausgeübt. Das kann bei Inkontinenz problematisch sein, weswegen auch hier angeraten wird, zunächst Rücksprache zu halten, ob diese Übungen für Sie geeignet sind.
5. Intensives Joggen
Vom Joggen an sich würden wir zwar nicht per se abgeraten, aber es gibt ein bisschen was zu beachten. So sollten die Einheiten nicht zu intensiv und bestenfalls auf weichem Untergrund, zum Beispiel im Wald, sein. Außerdem kann es helfen, Joggen und Beckenbodentraining miteinander zu verbinden, um die Belastungen ein Stück weit wieder auszugleichen.
6. Fußball
Beim Fußball gelten ähnliche Kriterien, wie beim Tennis und Squash. Hinzu kommt, dass man nicht selten springen muss, um zum Ball zu kommen. Spielt man zudem noch auf den guten alten Ascheplätzen, kommt noch ein beckenbodenunfreundlicher Untergrund hinzu.
7. Mountainbike fahren
Anders als beim “normalen” Radfahren, fährt man mit dem Mountainbike querfeldein, über Stock und Stein. Besonders bei einem schlecht gefederten Rad ist die Belastung für den Körper und insbesondere des Beckenbodens aufgrund der Erschütterungen ungleich höher, als bei einer gemütlichen Radtour auf ebenem Untergrund.
Sport mit Inkontinenz - Tipps und Tricks
Fragen Sie sich nun: “Aber ich mache den Sport XY seit 30 Jahren und liebe ihn. Muss ich nun komplett darauf verzichten?” Dann sagen wir: “Nein, in den meisten Fällen lässt sich sicherlich eine Lösung finden!” Wie diese allerdings im Einzelfall aussieht, das müssen Sie bitte mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin besprechen. Gern geben wir Ihnen aber ein paar allgemeine Tipps zum Thema Sport bei Inkontinenz.
Empfehlung Nr. 1: Wählen Sie das passende Inkontinenzmaterial
Dieses sollte gegebenenfalls etwas saugstärker sein, als Ihre regulären Einlagen, Pants oder Slips. Natürlich sollte man es aber auch nicht übertreiben. Denn je dicker das Inkontinenzmaterial ist, desto mehr fällt es natürlich vor allem unter engerer Kleidung auf.
Empfehlung Nr. 2: Wählen Sie die passende Kleidung
Diese sollte nach Möglichkeit weder zu kurz / knapp und zu hell sein. Auch sehr billige, wenig oder gar nicht atmungsaktive Kleidung ist eher ungeeignet.
Empfehlung Nr. 3: Vor dem Sport nochmal aufs WC gehen
Wer hat es nicht schon im Kindesalter beigebracht bekommen: Bevor man das Haus verlässt, sollte man nochmal die Blase entleeren. Schließlich weiß man oft nicht, wann wieder eine Toilette zur Verfügung steht. Ähnlich verhält es sich beim Sport. Ganz besonders bei Outdoor-Sportarten wie Joggen oder Mountainbike fahren. Mit einer leeren oder kaum gefüllten Blase lässt es sich angenehmer trainieren. Zudem ist das Risiko für ein Malheuer geringer.
Empfehlung Nr. 4: Trinken nicht vergessen
Sport im Allgemeinen ist vor allem jetzt im Sommer ziemlich schweißtreibend, das bedeutet, wir verlieren noch mehr Flüssigkeit und Elektrolyte als ohnehin schon. Das ist nicht gut für den Kreislauf und auch Ihre Blase dankt es Ihnen nicht, wenn Sie aufgrund der Inkontinenz weniger trinken. Im Gegenteil. Dadurch, dass die Nieren schlechter durchgespült werden, ist der Urin konzentrierter und die Schleimhäute in Blase und Harnwegen werden zusätzlich gereizt.
Fazit
Sport und Inkontinenz schließen sich nicht automatisch aus. Allerdings sollte man vor allem bei Sportarten, die stark auf die inneren Organe und insbesondere den Beckenboden wirken, darauf achten, dass man zunächst Rücksprache mit einem Facharzt / einer Fachärztin hält. Dieser / Diese kann Sie am besten dahingehend beraten, wie sich Ihre Lieblingssportart und die Inkontinenz am besten miteinander vereinbaren lassen. Und sollte dies komplett unmöglich sein, gibt es viele schöne Sportarten, die optimal für Menschen mit Inkontinenz geeignet sind. Lesen Sie dazu gern auch einmal unseren Blogartikel: “10 Sportarten, die gut bei Inkontinenz helfen”.
Bei Fragen wenden Sie sich unter der Nummer: 02159 - 8282 877 gerne an unseren freundlichen Kundenservice oder schreiben uns eine Nachricht über das Kontaktformular.
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Über Sabrina Sommer
Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.