5 Tipps für Indoor-Aktivitäten bei Inkontinenz (Herbst / Winter-Edition)
Lesedauer: ca. 3 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
der Herbst ist angebrochen, die Tage werden kürzer und viele Aktivitäten verlagern sich nun wieder nach drinnen, zum Beispiel zum gemütlichen Kaffeekränzchen, zum gemeinsamen musizieren, einem spannenden Film- oder Serienabend, zum Kinobesuch, Indoor-Minigolf oder auch zum Spiele-Nachmittag. Alles Veranstaltungen, an denen Menschen ohne körperliche Handicaps, wie Inkontinenz ganz selbstverständlich teilnehmen. Leidet man jedoch an einer Form der Inkontinenz, neigt man schnell dazu, sich zurückzuziehen und Geselligkeiten dieser Art zu vermeiden. Begründet ist das mit der Angst, dass andere etwas merken, zum Beispiel durch unangenehme Gerüche, und es zu vermeintlich peinlichen Situationen kommt. Nötig ist ein Rückzug aber nicht, denn wenn man ein paar Tipps beherzigt, dann steht schönen Tagen mit Freundinnen und Freunden, Nachbarinnen und Nachbarn oder mit der Familie nichts mehr im Weg.
Tipp 1: Hochwertiges Inkontinenzmaterial nutzen
Nicht nur wenn man ausgehen möchte, ist es wichtig darauf zu achten, dass man hochwertiges, der eigenen Inkontinenzform und Stärke angepasstes Inkontinenzmaterial verwendet. Auch im Alltag daheim gibt dies Betroffenen Schutz und Sicherheit. Sind Sie unsicher, was Sie benötigen, so finden Sie in unserem Inkontinenz Ratgeber viele nützliche Informationen.
Tipp 2: Über den Ort der Veranstaltung informieren
Findet zum Beispiel das Kaffeekränzchen nicht bei Freundinnen und Freunden statt, sondern zum Beispiel in einem (kleinen) Café, sollte man sich vorab informieren, ob dort ein WC zur Verfügung steht (Ggf. auch ein Barrierefreies, falls nötig.). Vor allem bei kleineren Lokalitäten ist dies nicht immer der Fall. Um nicht auf das Treffen verzichten zu müssen, kann man einen anderen Treffpunkt vorschlagen, optimalerweise einen, den man schon kennt. Mag man den wahren Grund nicht nennen, kann man zum Beispiel damit “werben”, dass es dort einen besonders leckeren Kuchen gibt, oder eine spezielle Kaffeesorte, die es lohnt, probiert zu werden.
Tipp 3: Die richtige Kleidung wählen
Wer kennt es nicht? Drückt die Blase, muss es auf dem WC schnell gehen. Das gilt umso mehr, wenn man von einer Form der Inkontinenz betroffen ist. Hier ist es besonders wichtig, dass vor allem Hosen und Röcke schnell runtergezogen werden können, ohne sich erst lang mit komplizierten Gürteln, klemmenden Reißverschlüssen oder übermäßig vielen Knöpfen herumschlagen zu müssen. Verzichten Sie daher besser darauf und wählen Kleidungsstücke mit Gummizug, gern natürlich mit hübschen Blenden, vorn. Diese sehen schick aus und sind gleichzeitig einfach in der Handhabung. Auch Bodys mit kleinen, frickeligen Häcken sind eher unpraktisch und sollten aus dem Kleiderschrank verbannt werden.
Wichtig zudem: Gedeckte Farben und luftige Schnitte kaschieren kleine Unfälle besser, als sehr helle, leicht transparente Kleidung. Zudem fällt vor allem voluminöses Inkontinenzmaterial nicht so sehr auf.
Und: Kleidung aus natürlichen Materialien, wie Baumwolle, Viskose, Merinowolle, Leinen, Tencel sorgt in Kombination mit Pants, Slips (Klebewindeln) und Einlagen für ein besseres Hautklima, als billige Kleidungsstücke aus 100% Synthetik.
Tipp 4: Den Weg inkontinenzgerecht gerecht planen
Vor allem für Tagesausflüge fährt man auch gerne einmal etwas weiter. Besonders als inkontinenter Mensch sollte man ein bisschen Zeit investieren und den Weg zum Ziel ein bisschen genauer planen. Wo sind Raststätten / WCs? Kann man dort den Euroschlüssel nutzen, wenn man denn einen hat? Liegen gegebenenfalls Gaststätten auf dem Weg, falls man eine Ausweichroute abseits der Autobahnen fahren muss? Brauche ich Kleingeld für den WC-Zugang, oder kann man mit Karte bezahlen? und mehr.
Tipp 5: Eine Notfall-Tasche packen
Egal, wie gut man sich vorbereitet und aufpasst, es kann immer vorkommen, dass einmal ein kleines Malheur passiert. Darum empfiehlt es sich, immer zumindest eine Wechselhose / einen Wechselrock und Inkontinenzmaterial zum Wechseln dabei hat. Außerdem schadet es nicht, eine Packung Feuchttücher einzustecken, um den Intimbereich zu reinigen, denn gerade auf öffentlichen WCs mangelt es oft an Toilettenpapier. Das ist schon für Menschen ohne Inkontinenz unangenehm.
Bei Fragen wenden Sie sich unter der Nummer: 02159 - 8282 877 gerne an unseren freundlichen Kundenservice oder schreiben uns eine Nachricht über das Kontaktformular.
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Über Sabrina Sommer
Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.